Rohstoffe

Zinnpreis erreicht seinen bisher höchsten Stand

Die Preise der Industriemetalle befinden sich auf elevierten Niveaus. Zinn ist so teuer wie nie zuvor, Nickel hat den höchsten Stand seit zehn Jahren erreicht.

Zinnpreis erreicht seinen bisher höchsten Stand

ku Frankfurt

Der Preis des Indus­triemetalls Zinn ist am Mittwoch auf Rekordniveau geklettert. Das Metall, das unter anderem für Lebensmitteldosen verwendet wird, kletterte bis auf 41480 Dollar je Tonne. Auch andere Metalle legten zu. So markierte Nickel mit einem Anstieg von 4,4% auf 22047 Dollar je Tonne den höchsten Stand seit mehr als zehn Jahren. In den vergangenen fünf Monaten haben sich die Bestände des Metalls in den Lagerhäusern der London Metal Exchange (LME) halbiert, sie sind damit so niedrig wie zuletzt vor rund zwei Jahren. Analyst Daniel Briesemann von der Commerzbank betont, die Elektromobilität sei der wesentliche Treiber der Nickelnachfrage, da die Autohersteller Batterien mit einem hohen Nickelanteil bevorzugten. Daher sei der Nickelpreis gut unterstützt.

Die Rohstoffpreise werden auch durch Bemerkungen von Fed-Chairman Jerome Powell gestützt. Dieser hatte angemerkt, die konjunkturellen Auswirkungen der Corona-Pandemie seien nur von kurzer Dauer.

Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude ist am Mittwoch um 0,7% auf 84,29 Dollar je Barrel gestiegen. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) verteuerte sich um 1,1% auf 82,09 ­Dollar.

Bei Brent Crude ist der Preisunterschied zwischen dem teureren Monatskontrakt und dem niedriger notierenden Sechs-Monats-Kontrakt auf 4,26 Dollar gestiegen. Dieser Backwardation genannte Zustand zeigt an, dass das Angebot kurzfristig knapp ist. Vor allem die Opec hält das Angebot knapp, und zwar nach Einschätzung von Marktbeobachtern um rund 3 Mill. Barrel pro Tag. Hinzu kommen die Schwierigkeiten des Iran, aufgrund der US-Sanktionen sein Erdöl weltweit zu vermarkten.