Zinsentscheidung lässt Märkte kalt
dm Frankfurt – An den Märkten hat die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), wie größtenteils erwartet den Leitzins auf 0 % sowie den Einlagesatz auf – 0,4 % unverändert zu belassen, dabei aber weitere geldpolitische Lockerungen nicht auszuschließen, nur zu geringen Kursreaktionen geführt. Der Dax ging 0,1 % höher auf 10 156 Zähler aus dem Handel, der Euro Stoxx 50 stieg um 0,1 % auf 2 968,49 Punkte. Am Devisenmarkt legte der Euro zum Dollar kurzfristig etwas zu, notierte aber im späten Handel fast unverändert auf 1,1011 Dollar.Auch auf dem Anleihenmarkt blieben die Reaktionen verhalten. Nach einem kurzen Ausflug in den positiven Bereich (0,03 %) lag die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe zuletzt 1 Stelle tiefer bei – 0,02 %. Die Augen der Marktakteure richten sich nun auf die Zinssitzung im September. Dann seien die Folgen des Brexit-Votums auf Basis neuer Wachstums- und Inflationsprojektionen der EZB-Ökonomen besser abschätzbar, sagte EZB-Präsident Mario Draghi gestern in Frankfurt. Die BayernLB interpretierte den “mehrfachen Verweis” der Währungshüter auf die Profitabilitätsprobleme im Bankensystem als Hinweis auf die mögliche Entkoppelung des Anleihenkaufprogramms vom Einlagesatz. Bundesbank-Chef Jens Weidmann hatte zudem erklärt, nicht auszuschließen, dass die EZB nach der Sommerpause die Bedingungen für die Anleihenkäufe überprüft.Am Aktienmarkt standen die Airline-Titel im Fokus. Lufthansa stürzten nach der Kassierung ihrer Gewinnprognose um 6 % auf 10,44 Euro ab. Nach den jüngsten Anschlägen in Europa fehlten Buchungen von Interkontinentalflügen etwa von asiatischen Touristen, hieß es. Auch Air France-KLM verloren 4,1 % und IAG 3,6 %.—– Berichte Seiten 7 und 9