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Zinsspekulationen lassen Dollar weiter steigen

Euro nahe seinem Sechswochentief

Zinsspekulationen lassen Dollar weiter steigen

sts Frankfurt – Führende Vertreter der Federal Reserve stimmen die Finanzmärkte auf eine möglicherweise schon bald anstehende Zinserhöhung ein. Das stärkte gestern den Dollar und führte dazu, dass der Euro mit 1,1187 Dollar nahe seinem jüngsten Sechswochentief lag. Im späten europäischen Handel wurde die Gemeinschaftswährung noch mit einem Minus von 0,1 % bei 1,1207 Dollar gehandelt.Damit bewerteten die Marktakteure die Aussicht auf steigende US-Zinsen und damit eine Ausweitung der Zinsdifferenz zur Eurozone stärker als die realwirtschaftlichen Wachstumsperspektiven. Bei den ebenfalls gestern veröffentlichten Markit-Einkaufsmanagerindizes hat die Währungsunion nämlich gegenüber den USA die Nase vorn, nachdem sie auch im ersten Quartal bereits stärker gewachsen war. Der Index für das verarbeitende Gewerbe in den USA lag bei 50,5 Punkten, während die Eurozone auf einen Stand von 51,5 Zählern kam, was aber hinter den Markterwartungen blieb.Allerdings bestätigte sich einmal mehr die Rolle der Fed als Trendsetter für die globalen Zinsen. Dementsprechend stark gewertet wurden auch Aussagen ihrer führenden Vertreter, die eine Zinserhöhung bei der nächsten Sitzung des Offenmarktausschusses am 15. Juni als möglich erscheinen lassen. Der Chef der regionalen Fed von San Francisco, John Williams, sagte, es seien noch zwei bis drei Schritte nach oben in diesem Jahr drin. Sein Kollege aus St. Louis, James Bullard, sagte, es sei mit einer weiter sinkenden Arbeitslosigkeit zu rechnen. Das Angebot an Arbeitskräften sei bereits relativ knapp.