Zinsspekulationen stützen Dollar
sts Frankfurt – Die Erwartung steigender US-Zinsen stützt weiterhin den Dollar. Der Dollar-Index, der den Wert des Greenback zu sechs anderen wichtigen Industrieländer-Währungen abbildet, notierte mit 94,44 Zählern in der Nähe seiner Rekordstände. Der Euro bewegte sich unter dem Strich kaum und wurde am Abend fast unverändert um 1,1390 Dollar gehandelt.Rückenwind erhielt der Dollar von US-Konjunkturdaten, die Argumente für eine Zinserhöhung der Federal Reserve in diesem Jahr lieferten. So ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche stärker gefallen als von Ökonomen erwartet. Auch die Stimmung der Unternehmen deutet trotz einer leichten Abkühlung auf eine weitere Expansion hin, so der Index der Frühindikatoren. Im ebenfalls veröffentlichten Konjunkturindex der regionalen Notenbank von Philadelphia gibt es, so Nord/LB-Volkswirt Tobias Basse, Hinweise “auf eine anhaltende Besserung der Beschäftigungssituation”. Dies habe eine gewisse Relevanz für die US-Geldpolitik, da die Federal Reserve ihre Zinspolitik außer an der Preisstabilität auch an der Beschäftigungslage ausrichten müsse. Eine höhere Beschäftigung könnte außerdem für höhere Löhne sorgen und damit Befürchtungen zerstreuen, die US-Zinswende könnte sich wegen einer zu geringen Inflationsrate verschieben. “Eine sehr wichtige Frage für die Fed lautet daher, ob die Inflation nun Fahrt aufnimmt, wenn sich die Arbeitslosenquote der von der Fed errechneten Gleichgewichtsrate annähert”, kommentiert Willem Verhagen, Volkswirt bei ING Investment Management. “Bisher ergibt sich kein klares Bild; es sind nur zaghafte Anzeichen für ein anziehendes Lohnwachstum zu erkennen.”Zunächst hatte noch das Sitzungsprotokoll der amerikanischen Notenbank vom Januar Erwartungen bezüglich einer Zinserhöhung im Juni gedämpft. Der Euro war daraufhin auf bis auf 1,1446 Dollar gestiegen. Dazu trug auch bei, dass Griechenland den offiziellen Antrag auf Verlängerung der europäischen Kredite stellte. Mit dem deutschen Nein hierzu gab der Euro jedoch wieder Gewinne ab.Verhagen gehört zu den Volkswirten, die eine frühe Zinserhöhung in den USA erwarten. Er rechnet mit diesem Schritt bereits für den Juni, so dass Fed-Präsidentin Janet Yellen bereits bei ihrer nächsten Pressekonferenz am 18. März entsprechende Signale aussenden müsste.