Zinswende nach US-Daten abgehakt

Kanadas Wirtschaft schrumpft ebenfalls

Zinswende nach US-Daten abgehakt

ck Frankfurt – Die schlechten Konjunkturnachrichten aus den Vereinigten Staaten reißen nicht ab. Am Freitag wurde mitgeteilt, dass die ohnehin mit einem Wachstum von 0,2 % enttäuschenden US-BIP-Zahlen auch noch kräftig nach unten revidiert worden sind. Um annualisiert 0,7 % ist die amerikanische Wirtschaft in den ersten drei Monaten geschrumpft. Während dies sogar die Erwartungen übertraf – Laut Bloomberg war der Konsens auf eine Kontraktion von 0,9 % eingestellt – überraschte der Chicagoer Einkaufsmanagerindex vom Mai mit einem Rückgang von 52,3 auf 46,2 und damit unter die Wachstum anzeigende 50-Punkte-Schwelle. Hier hatte die Durchschnittsprognose der Volkswirte bei 53 Zählern gelegen. Darüber hinaus wurde bekannt gegeben, dass das BIP Kanadas im ersten Quartal annualisiert um 0,6 % geschrumpft ist. Bundrendite unter 0,5 ProzentIn der Folge hakten die Marktteilnehmer eine frühzeitige erste Leitzinsanhebung der US-Zentralbank Fed ab. An den Anleihemärkten gaben die Renditen spürbar nach. Bei der zehnjährigen Bundesanleihe fiel die Verzinsung unter die Marke von 0,5 % und lag zuletzt mit einem Abschlag von fünf Stellen bei 0,485 %. Der Euro kletterte bis auf 1,1005, wurde aber am Abend nur noch mit einem Plus von 0,3 % bei 1,0982 Dollar gehandelt. An den Aktienmärkten gaben die Notierungen nach. Bereits von dem Poker der griechischen Regierung und ihrer Kreditgeber verunsichert, baute der Dax seine frühen Verluste aus und sank bis auf 11 404, ehe er mit einer Einbuße von 2,3 % bei 11 414 Zählern schloss. Der als Angstindex interpretierbare Volatilitätsindex VDax zog um 7,4 % auf 24,60 Punkte an. Ölpreis zieht anUnterdessen zog der Ölpreis am Freitag kräftig an. Die Notierung der Nordseesorte Brent lag am Abend mit einem Aufschlag von 4 % bei 65,06 Dollar. Neben der gestoppten Aufwärtsbewegung des Dollar wirkten die am Vortag veröffentlichten wöchentlichen US-Vorratsdaten nach. Die Rohölbestände sind um 2,8 Mill. Barrel und damit die vierte Woche in Folge gesunken. Es wird allerdings davon ausgegangen, dass die Opec am kommenden Freitag von einer Reduzierung ihrer Förderung absehen wird, so dass die Überversorgung am globalen Ölmarkt bis auf weiteres erhalten bleiben wird.