„Mehr Fortschritt wagen“ lautet das Motto der neuen Bundesregierung. Die Herausforderungen, vor denen – nicht nur – Deutschland steht, sind vielfältig. Sie wurden im Vorfeld der Wahl und während der nachfolgenden Koalitionsverhandlungen intensiv diskutiert: Corona-Pandemie, Klimawandel, Digitalisierung, Erneuerung der Infrastruktur, bezahlbares Wohnen – um nur ein paar zu nennen.

In der öffentlichen Debatte über diese Herkulesaufgaben stehen zumeist deren Bewältigung sowie die dafür erforderlichen Finanzierungen im Mittelpunkt. Und das ist auch wichtig. Von der Warte eines Anlegers aus betrachtet ist aber ebenfalls interessant, wie man an den Trends partizipieren kann, die derartigen Herausforderungen zugrunde liegen. Eine Möglichkeit hierzu sind thematische Aktieninvestments.

Gemäß der Philosophie von Allianz Global Investors leiten sich thematische Investments von vier weltweit beobachtbaren Megatrends ab. Erstens, Demografie und sozialer Wandel: Die Weltbevölkerung wird Schätzungen zufolge bis zum Jahr 2100 von derzeit 7,9 auf etwa 11 Milliarden Menschen wachsen. Gleichzeitig nimmt dank medizinischen Fortschritts die durchschnittliche Lebenserwartung zu. Beides bringt spezifische und teilweise unterschiedliche Herausforderungen mit sich.

Zweitens, Urbanisierung: Auch wenn die Coronakrise und „Work from Home“ für einige die Attraktivität ländlicher Gegenden als Lebensort wieder erhöht haben, nimmt die Bedeutung von Agglomerationszentren weltweit zu. Dies erhöht den Bedarf an bezahlbarem Wohnraum, intelligenten Verkehrsleitsystemen und qualitativ hochwertiger Infrastruktur.

Drittens, Ressourcenknappheit: Hierunter fallen Versorgungsengpässe, die sich aufgrund von Bevölkerungswachstum, Industrialisierung, eines steigenden Lebensstandards und einer starken Beanspruchung des Guts Umwelt prognostizieren lassen.

Und viertens schließlich, technologische Innovation: Die Tech-Giganten aus den USA und China stehen exemplarisch für die Schumpeter’sche „Kraft der schöpferischen Zerstörung“, die in künstlicher Intelligenz, Big Data und Robotik liegt. Ein paar Anwendungsbeispiele: Diagnose von Krankheiten in der Medizin, Effizienzsteigerung in der Landwirtschaft, Vereinfachung kräftezehrender und gesundheitsschädlicher Arbeit.

Alle vier Treiber wirken weltweit und prägen die Welt von morgen. Die aus Anlegersicht zunächst schlechte Nachricht ist dabei: Man kann in sie nicht direkt investieren. Die Megatrends sind zu breit angelegt und letztlich abstrakt. Aber: Man kann sie herunterbrechen, so dass sie letztlich investierbar werden: vom Megatrend über Themen und Unterthemen zu einzelnen Aktien.

Erläutert sei dies am Beispiel der Ressourcenknappheit. Ein Thema dieses Megatrends ist Energie der Zukunft, das auf die Energiewende abzielt. Wichtige Unterthemen hiervon sind: Erneuerbare Energien im engeren Sinne, Speicherlösungen sowie Netzinfrastruktur. Und zu diesen Unterthemen gibt es ein Universum an Aktien, das investierbar ist. Dabei kommt es dann darauf an, vor allem diejenigen Titel auszuwählen, die „Pure Play“ sind – Firmen also, deren Geschäftsmodelle sich möglichst weitgehend auf ein Unterthema konzentrieren und die dementsprechend am meisten vom zu­grunde liegenden Thema profitieren sollten.

Während viele thematische Aktienfonds mit Blick auf jeweils einen Megatrend aufgesetzt sind, geht der Allianz Thematica einen anderen Weg. Dieser Fonds setzt auf jeweils fünf bis sieben Themen, die sich aus den Megatrends ableiten und die allesamt über eine Kombination gezielt ausgesuchter Einzeltitel investierbar gemacht werden können. Derzeit sind dies die folgenden Themen: Gesundheitstechnologie und Haustier-Ökonomie zum Megatrend demografischer Wandel, Infrastruktur zum Megathema Urbanisierung, sauberes Wasser & Boden zum Megatrend Ressourcenknappheit sowie Digitales Leben zum Megatrend technologischer Fortschritt. Das Thema Energie der Zukunft ist wie gesehen verbunden mit Ressourcenknappheit, steht aber auch an der Schnittstelle zum Megatrend Urbanisierung. Anhand des siebten Themas „Intelligente Maschinen“, das zur Jahreswende neu in den Fonds aufgenommen wurde, erschließt sich der aktive Managementansatz. Etwa ein- bis zweimal pro Jahr werden Themen eingewechselt respektive auf die Ersatzbank gesetzt. Das neue Thema zielt auf Unternehmen im Bereich Robotik- und Automatisierungslösungen ab. Der Grund: Neben der Covid-19-Pandemie dürfte sowohl der Rückbau international vernetzter Lieferketten und Produktionssysteme als auch ein weltweit knapper werdender Faktor Arbeit die Nachfrage nach intelligenten Maschinen erhöhen. Im Gegenzug wurde „Künstliche Intelligenz“ als eigenständiges Thema aufgelöst. Dies bedeutet allerdings nicht etwa, dass KI an Relevanz verloren hätte – im Gegenteil. Da KI zu einer Querschnittsfunktion geworden ist, die Wirtschafts- und Alltagsleben immer tiefer durchdringt, tauchen KI-bezogene Unternehmen immer stärker in den anderen investierten Themenbereichen auf.

Das Charmante an diesem aktiven Investmentansatz, dem der Allianz Thematica seit mittlerweile fünf Jahren erfolgreich folgt, ist: Im Vergleich zu herkömmlichen monothematischen Themenfonds verfügt er über eine weitere Diversifizierungsebene: mehrere weitgehend unkorrelierte Themen, deren Auswahl und Gewichtung aktiv gemanagt werden. Stark technologiegetriebenen Themen wie etwa Digitales Leben steht so ein Thema wie Haustier-Ökonomie an der Seite, welches sich von demografisch-sozialen Trends ableitet. Nebenbei bemerkt braucht sich das letztgenannte Thema mit Blick auf den Performance-Beitrag nicht vor seiner allgegenwärtigen Tech-Konkurrenz zu verstecken. Dies zeigt die Entwicklung des in diesen Tagen auch schon drei Jahre alt werdenden monothematischen Fonds Allianz Pet and Animal Wellbeing.

All dies verdeutlicht: Viele der Aufgaben, die Bürger weltweit von ihren Regierungen angegangen wissen wollen, stellen nicht nur Herausforderungen dar. Wo immer es Lösungsansätze unter Einbeziehung der Wirtschaft gibt, gibt es in diesem Zusammenhang auch Anlagemöglichkeiten. Thematische Investments können diese abgreifen.

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