Zunehmende Spannungen stützen Ölpreis
ku Frankfurt – Zunehmende politische Spannungen in der Region am Persischen Golf und eine wieder größer gewordene Kriegsgefahr haben am Mittwoch zu einem steigenden Ölpreis geführt. Die weltweit wichtigste Sorte Brent Crude verteuerte sich um 1,2 % auf 60,74 Dollar je Barrel. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) legte um 0,6 % auf 56,48 Dollar zu.So scheint sich die Krise um den iranischen Tanker “Adrian Darya 1” wieder zuzuspitzen. Das Schiff war unter seinem alten Namen “Grace 1” von der britischen Regierung in Gibraltar entgegen internationalem Recht gekapert und festgesetzt, dann aber aufgrund eines Gerichtsbeschlusses wieder freigelassen worden. Die US-Regierung hatte dann bei einem amerikanischen Gericht den Beschluss für eine Beschlagnahme erwirkt. Das Schiff nimmt nun Kurs auf Griechenland, wobei das Land auf starken US-Druck hin keine Genehmigung zum Anlegen erteilen will. US-Außenminister Mike Pompeo kündigte an, sein Land werde eingreifen, sofern der Tanker Syrien anlaufe. Die iranische Regierung hat für den Fall von US-Aktionen gegen das Schiff mit weitreichenden Konsequenzen gedroht. Zudem meldete die iranische Nachrichtenagentur, der Tanker sei an die iranischen Revolutionsgarden vermietet worden. Diese Eliteeinheiten der iranischen Streitkräfte, die auch über Wirtschaftsaktivitäten verfügen, werden von den USA als Terrororganisation bezeichnet. Auch diese Entwicklung könnte ein militärisches Eingreifen der USA gegen den Tanker begünstigen.Zudem hat der iranische Präsident Hassan Rohani betont, internationale Wasserstraßen – gemeint ist offenbar die Meeresenge von Hormuz – würden nicht mehr dieselbe Sicherheit wie bisher aufweisen, falls die iranischen Ölexporte auf US-Druck hin auf null zurückfallen sollten. Der iranische Außenminister Dschawad Sarif sagte zudem, mit Blick auf die unvorhersehbare US-Politik könne auch der Iran unvorhersehbar reagieren.Außerdem gingen die US-Lagerbestände an Rohöl nach Angaben der Energy Information Administration (EIA) der US-Regierung in der vergangenen Woche stärker als erwartet zurück, und zwar um 2,7 Mill. Barrel.