DEVISEN

Zurückhaltung vor Präsidenten-Gipfel

Euro trotz fundamentalem Rückenwind unverändert

Zurückhaltung vor Präsidenten-Gipfel

sts Frankfurt – Weder die verbalen Zugeständnisse der italienischen Regierung im Haushaltsstreit mit der EU-Kommission noch die Konjunkturzuversicht von EZB-Präsident Mario Draghi vermochten dem Euro zum Wochenauftakt einen Schub zu geben. Zwar kletterte die Gemeinschaftswährung bis auf 1,1383 Dollar, doch schmolz das Plus bis zum Abend komplett zusammen, und der Kurs lag bei 1,1344 Dollar.Händlern zufolge wurde der Handel stark charttechnisch geprägt. In diesem Umfeld hätten die Signale aus Rom wie auch Draghis Aussagen nicht ausgereicht, um den Kurs deutlich steigen zu lassen. Italiens Vizeregierungschefs Luigi Di Maio von der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung und Matteo Salvini von der rechten Lega betonten, die Regierung werde nicht um jeden Preis an ihrem Defizitziel festhalten. Positiv aufgenommen wurden auch Draghis Aussagen vor dem EU-Parlament, am QE-Ausstieg im Dezember werde nicht gerüttelt und einiges an der derzeitigen Konjunkturabkühlung sei “temporär”. Die EZB entscheidet das nächste Mal am 13. Dezember über ihre Geldpolitik.Zudem übten Marktakteure Zurückhaltung vor dem anstehenden G20-Gipfel in Argentinien. “Die Art und Tonalität der Gespräche zwischen den Präsidenten Xi und Trump in Buenos Aires könnte eine bedeutende Rolle für die Stimmung am Währungsmarkt im restlichen Jahr spielen”, heißt es in einem Marktkommentar der Société Générale. Die DZ Bank bemerkt: “Optimisten setzen dabei darauf, dass es den beiden gelingt, den Handelskonflikt zwischen den Ländern zu entspannen.”Unterdessen geriet der Rubel infolge des neuerlichen Konflikts zwischen Russland und der Ukraine unter Druck. Für einen Dollar mussten 67,02 Rubel, für einen Euro 76,03 Rubel bezahlt werden, beide Male ein Plus von 1,3 %. Die russische Marine hatte ukrainische Schiffe beschossen und festgesetzt und dies damit begründet, dass diese in russischen Hoheitsgewässern fuhren.