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Zurückhaltung vor EZB-Votum

Der Dax schloss am Dienstag mit moderaten Verlusten. Härter erwischte es erneut die Aktie von MTU Aero. Doch es gab auch einige Gewinner.

Zurückhaltung vor EZB-Votum

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Zurückhaltung vor EZB-Votum

Dax mit moderaten Verlusten – MTU Aero setzen ihre Talfahrt fort

tom Frankfurt

Vor dem Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank am Donnerstag zeigten sich die Anleger zurückhaltend. Belastet auch von eher durchwachsenen ZEW-Daten fiel der Dax nach seinem positiven Wochenstart am Dienstag um 0,5% auf 15.716 Zähler. Auch MDax (−0,4% auf 27.090 Punkte) und Euro Stoxx (−0,3% auf 4.242 Punkte) präsentierten sich schwächer.

Börsenprofis bewerteten die Aussichten für die deutsche Wirtschaft im September erneut etwas weniger pessimistisch. Das Barometer zur Einschätzung der Konjunktur in den nächsten sechs Monaten stieg überraschend um 0,9 Punkte auf minus 11,4 Zähler, wie das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mitteilte. Allerdings fiel das Barometer zur Einschätzung der aktuellen Lage stärker als erwartet um 8,1 auf minus 79,4 Punkte. 

Mit Blick auf den EZB-Entscheid bleibt es daher wohl weiter bei einem engen Rennen – dieser gilt derzeit als der größte Unsicherheitsfaktor am Markt. Ob die europäischen Währungshüter erneut an der Zinsschraube drehen oder eine Pause im Erhöhungszyklus einlegen, ist damit weiter unklar.

Auf der Gewinnerseite standen im Dax Aktien des Konsumgüterherstellers Beiersdorf. Mit Jefferies und der Exane BNP Paribas äußerten sich gleich zwei Analysehäuser lobend. Das trieb die Aktie um 0,2% auf 122,45 Euro und ging auf Kosten des Konkurrenten Henkel. Da die französische Bank hier ihr positives Votum gestrichen hat, notierten die Papiere 2,5% tiefer bei 70,06 Euro.

Härter erwischte es am Index-Ende erneut die Aktie von MTU Aero. Ein Rückruf wegen eines Materialfehlers bei bestimmten Airbus-Triebwerken, an denen auch der Luftfahrtzulieferer RTX beteiligt ist, kostet beide Zulieferer voraussichtlich Milliarden. MTU Aero stellte deshalb ihre Umsatz- und Gewinnprognose unter Vorbehalt. Die Aktie setzte nach dem zweistelligen Kurssturz vom Vortag die Talfahrt fort und verlor weitere 6,9% auf 170,15 Euro.

Einen Kursrutsch gab es auch beim US-Softwarekonzern Oracle. Die Amerikaner hatten den Markt mit einem sich verlangsamenden Wachstum im Cloud-Geschäft im vergangenen Quartal enttäuscht. Das belastete hierzulande auch SAP. Die Titel verloren 1,8% auf 126,60 Euro. Allerdings hatte die Aktie im bisherigen Jahresverlauf auch rund ein Drittel gewonnen.

Den MDax führten die Aktien des Kochboxenversenders Hellofresh nach einer positiven Einschätzung der US-Bank J.P. Morgan mit einem Plus von 8,2% auf 32,01 Euro an. Aktien des Verpackungsspezialisten Gerresheimer brachen dagegen am Index-Ende um 6,3% auf 104,90 Euro ein und setzten damit den Rückfall vom kürzlich erreichten Hoch fort.