Zuspitzung der Krise trifft Thailand-CDS

Ausländische Investoren fliehen vor den Unruhen

Zuspitzung der Krise trifft Thailand-CDS

ku Frankfurt – Die sich immer weiter zuspitzende politische Krise in Thailand trifft die Kreditausfallversicherungen (Credit Default Swaps, CDS) für die Staatsschulden des asiatischen Landes. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg wiesen die fünfjährigen CDS zum Wochenauftakt in Singapur einen Spread von 158 Basispunkten (BP) auf. Es kostet damit aktuell bereits 158 000 Dollar, ein Portfolio aus thailändischen Staatsanleihen gegen einen Zahlungsausfall abzusichern. Seit dem 31. Oktober hat sich der Spreads von Thailand-CDS um 52 BP ausgeweitet. Analysten gehen davon aus, dass sich die CDS-Spreads noch weiter erhöhen. 4 Mrd. Dollar abgezogenWie Bloomberg meldet, haben ausländische Anleger seit Ende Oktober – dem Beginn der Unruhen – mehr als 4 Mrd. Dollar aus dem Aktien- und dem Bondmarkt Thailands abgezogen. Allerdings haben, mit Blick auf die sich schon damals zuspitzenden Auseinandersetzungen zwischen den beiden politischen Lagern, schon vor Ende Oktober viele Investoren aus dem Ausland das Weite gesucht. Vor allem in Bangkok gibt es eine in erster Linie aus der Oberschicht und der städtischen Mittelschicht unterstützte Protestbewegung gegen die demokratisch gewählte Regierung der Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra, die Unterstützer vor allem in den städtischen und ländlichen Unterschichten hat.Die Demonstranten wollen Regierung und Parlament durch einen demokratisch nicht legitimierten “Volksrat” ersetzen. Da immer mehr Schüsse in Bangkok fallen und Bombenattentate erfolgen, erwägt die Regierung nun die Verhängung des Notstands. Beobachter halten es auch für möglich, dass die Armee eingreifen und die Macht übernehmen könnte – so wie sie dies in der Geschichte des Landes mehrfach gehandhabt hat. Auch dies wäre aus Anlegersicht wenig erfreulich.Darunter leidet auch der thailändische Aktienmarkt. Am Montag büßte der Leitindex SET 0,4 % auf 1 290 Punkte ein. Auf Sicht von zwölf Monaten hat der Index 10 % eingebüßt. Leitzinssenkung erwartetDie thailändische Währung zeigt indes wieder etwas Stärke. In der Woche per 17. Oktober hat der Baht 0,7 % zugelegt. Mit 32,77 Baht je Dollar hat er sich von einem Dreijahrestief von 33,148 Baht, das er am 6. Januar durchlaufen hatte, wieder deutlich abgesetzt. Am Markt wird erwartet, dass die Notenbank des Landes am 22. Januar den Leitzins um einen Viertelprozentpunkt auf 2 % senken wird.