Kapitalanlage

Zuversicht für 2024 beim Lupus alpha Investment Fokus

Auf dem Lupus alpha Investment Fokus in der Alten Oper waren die institutionellen Anleger durchaus zuversichtlich für 2024. Die meisten von ihnen wollen mehr in Aktien investieren.

Zuversicht für 2024 beim Lupus alpha Investment Fokus

Zuversicht für 2024 in der Alten Oper bei Lupus alpha

Institutionelle Anleger wollen stärker in Aktien investieren

wrü Frankfurt

Nach Frankfurt in die Alte Oper zum Lupus alpha Investment Fokus sind auch dieses Jahr wieder rund 260 Investoren gekommen, die zusammen für ein Anlagevermögen von rund 450 Mrd. Euro verantwortlich sind. Neben mehreren Top-Vorträgen haben sich viele Geldmanager wieder besonders für das Investorenpodium zur Asset Allocation 2024 nebst einer TED-Abstimmung über die Markterwartungen im neuen Jahr interessiert. Dabei wollen die Geldprofis 2024 vor allem in Aktien und in Unternehmensanleihen stärker investieren.

Laut Umfrage sieht die Portfoliobilanz der institutionellen Geldverwalter für 2023 nicht schlecht aus. Immerhin 32% haben einen Wertzuwachs von "besser als 5%" erzielt. Und 57% liegen zwischen "0% bis 5%". Und keiner der Geldprofis weist eine Performance von "schlechter als 10%" auf. 2023 ist also wesentlich besser verlaufen als 2022.

Risiko bleibt meist unverändert

Und wie richten die professionellen Anleger vor dem Hintergrund einer unsicheren Großwetterlage 2024 ihr Risiko im Portfolio aus? Bei 58% der Befragten bleibt es unverändert, 31% erhöhen es sogar und bei 11% wird es gesenkt.

Und wo sehen die Geldprofis 2024 die größten Risiken für Investoren in Europa? Hier nennen 77% die "geopolitische Eskalation". Dahinter folgt mit großem Abstand die "US-Präsidentschaftswahl" mit 41% sowie die "Immobilienkrise" mit 34%. Nur von 31% wird die "US-Rezession" als eines der größten Risiken betrachtet. Und "steigende Zinsen" nur von 18%. Offensichtlich gehen die Geldprofis davon aus, dass der Zinshöhepunkt weitgehend erreicht ist.

Inflation geht zurück

In Sachen Inflation erwarten übrigens 52% der Befragten, dass sie unter 3% sinkt. Nur 42% der institutionellen Investoren gehen davon aus, dass die Teuerungsrate bei 4% bis 5% bleibt. Dass die Europäische Zentralbank ihr Inflationsziel auf 3% anheben soll, lehnen übrigens 67% der Geldprofis ab. Doch teilen immerhin 24% diese Ansicht.

Die Konjunkturerwartungen der Geldprofis sind durchaus verhalten. 61% der Befragten sind der Ansicht, die Rezession in Deutschland "bleibt milde, aber lange". Und 33% gehen davon aus, dass sich die Rezession vertieft.

Gleichwohl sind die Geldprofis für den Aktienmarkt durchaus konstruktiv gestimmt. Auf die Frage, welche Rendite sie 2024 für ihr Aktienportfolio erwarten, antworteten immerhin 66% "besser als 5%". Und 28% der institutionellen Investoren gehen von "0% bis 5%" aus.

Klares Urteil

Die interessanteste Frage im Rahmen der TED-Befragung an die institutionellen Anleger aber lautete: "In welche Assetklassen werden Sie 2024 stärker investieren?" Hier fällt das Urteil der Geldprofis mit Aktien, die 66% der Befragten nannten, eindeutig aus. Damit liegen Dividendentitel auch klar an erster Stelle. Immerhin wollen auch 44% stärker in Unternehmensanleihen (Investment Grade) investieren. Dahinter folgen Staatsanleihen mit 27%. In Private Markets wollen 20% der Befragten stärker investieren. High-Yield-Unternehmensanleihen kommen auf 19%. Im Vergleich zu den Vorjahren ist das Interesse an Immobilien deutlich zurückgegangen: In dieses Assetklasse wollen nur 9% der Befragten im kommenden Jahr stärker investieren.

Das größte Risiko kommt 2024 von der Immobilienseite, meint denn auch Michael Leinwand, Vorstand für Kapitalanlagemanagement bei der VBL, der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder. Hier seien Leerstände, Finanzierungsprobleme und der negative Leverage anzuführen. Hinzu kämen ESG-Herausforderungen.

Plädoyer für Small und Mid Caps

Götz Albert, Partner und Chief Investment Officer bei Lupus alpha, empfiehlt 2024 stärker in Aktien zu investieren. Interessant seien insbesondere Small und Mid Caps, die zuletzt deutlich underperformt hätten. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 10 seien Small und Mid Caps so günstig bewertet wie schon lange nicht mehr. Dabei würden diese Aktien ein höheres Wachstum und deshalb auch eine bessere Kursentwicklung als die Large Caps aufweisen.

Ingo Mainert, CIO Multi Asset Europe bei Allianz Global Investors, rät, 2024 mehr in Fixed Income zu investieren. Gott sei Dank sei der Zins zurück. Im Kern sollte in Staatsanleihen investiert werden, wobei die Laufzeit langsam sukzessive erhöht werden sollte. Hinzu kämen Unternehmensanleihen mit guter Bonität.

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