DEVISEN

Zuversicht in den Euro steigt nach Frankreich-Wahl

Fed-Vertreter deutet weitere Zinserhöhungen an

Zuversicht in den Euro steigt nach Frankreich-Wahl

sts Frankfurt – Am Devisenmarkt dürften im ersten Halbjahr einige spekulative Anleger viel Geld verloren haben. Auf dem falschen Fuß hat es diejenigen erwischt, die wegen politischer Ursachen auf Chaos in der Eurozone setzten. Doch nun hat der Wind gedreht: Die von der US-Aufsicht CFTC erfassten spekulativen Anleger – meist Hedgefonds – haben in der Woche zum 13. Juni erstmals seit drei Jahren wieder netto auf einen steigenden Euro gewettet. Zur Erleichterung trugen insbesondere die Wahlsiege proeuropäischer Parteien in den Niederlanden und von Reformkräften in Frankreich bei. Auch für die deutsche Bundestagswahl im September erwarten Marktteilnehmer eine stabile Fortsetzung der Kanzlerschaft Angela Merkels. Politische Risiken werden am Devisenmarkt inzwischen stärker in Großbritannien und den USA wahrgenommen, was sich auch in der knapp siebenprozentigen Aufwertung des Euro zum Dollar seit Jahresbeginn äußerte.Zum Wochenauftakt gab der Kurs leicht um 0,3 % auf 1,1165 Dollar nach. Zu den leichten Dollar-Gewinnen trugen Äußerungen eines einflussreichen US-Notenbankers zu steigenden Zinsen bei. Weitere Verbesserungen auf dem US-Arbeitsmarkt werden nach Einschätzung von William Dudley zu Lohnwachstum und mehr Inflation führen. Dies erlaube es der US-Notenbank damit fortzufahren, ihre Geldpolitik weiter allmählich zu straffen, sagte der Präsident der regionalen Fed von New York. Die Fed hatte am Mittwoch die Zinsen erhöht.Allerdings rechnen viele Analysten mit einer weiteren Erholung angesichts in Europa gesunkener politischer Risiken. In den vergangenen Monaten hoben viele Brokerhäuser ihre Kursziele an, das Thema Parität der beiden Währungen steht aktuell quasi nicht mehr zur Diskussion. “Wir hatten zu Jahresbeginn eine neutrale Position auf den Euro und eine untergewichtete Positionierung auf den europäischen Aktienmarkt, die wir während der vergangenen Monate schrittweise auf übergewichten hochgestuft haben”, sagte Stratege Vincent Juvyns von J.P. Morgan.