Zyprische Staatsanleihen haussieren
kjo Frankfurt – Die Staatsanleihen Zyperns haben mit kräftigen Kurssteigerungen auf das am Wochenende geschnürte Hilfspaket reagiert. Am Markt stach hierbei der im Juni dieses Jahres auslaufende Bond hervor, der in den Tagen zuvor durch die Befürchtungen über eine mögliche Staatspleite Zyperns unter die Räder geraten war. Die Rendite des Bond fiel gestern bis auf das Tagestief von 41,04 % zurück. Bis zum Handelsschluss hatte sich die Rendite dann auf 46,99 % eingependelt. Am Freitag vergangener Woche handelte diese Anleihe noch mit einer Rendite von 83,80 %. Der Spread zu den Bundespapieren betrug gestern 4 700 Basispunkte (BP).Die Rendite des im Februar des Jahres 2020 auslaufenden Bond fiel zunächst bis auf das Tagestief von 10,98 % nach 12,43 % in der Schlussphase am Freitag. Aufgrund von Gewinnmitnahmen geriet der Bond im Verlauf wieder unter Druck und rentierte gestern im späten Geschäft mit 12,82 %. Der Abstand zu den Bundespapieren entsprechender Laufzeit lag gestern bei 1 215 BP.Deutliche Spread-Einengungen gab es auch bei den CDS auf das Staatskreditrisiko Zyperns. Der fünfjährige Kontrakt wurde mit 21 % Upfront Payment (Einmalzahlung zu Beginn der CDS-Transaktion) quotiert. Am Freitag war es noch ein Spread von 29 % (Upfront).Am Wochenende hatten sich die Eurozonenländer, der Internationale Währungsfonds und die Regierung Zyperns auf ein Rettungspaket geeinigt und damit die Pleite des Landes abgewendet, was am Markt mit Erleichterung aufgenommen wurde. “Der Risikoappetit dürfte mit dem Paket unterstützt werden. Denn die Gefahr, dass ein Land den Euro verlässt, ist abgewendet worden”, so die Bond-Experten der Commerzbank in einer Markteinschätzung. Zypern bekommt Hilfskredite der Euroländer im Volumen von bis zu 10 Mrd. Euro, womit der Staatshaushalt unterstützt werden soll.Auf andere Eurozonenperipherieländer zeigten das Hilfspaket für Zypern keinerlei Auswirkungen – so etwa im Fall von Italien. Das Land ging an den Primärmarkt und beschaffte sich über 24 Monate laufende Zerokuponbonds insgesamt 2,825 Mrd. Euro. Angekündigt war für die Titel eine Volumenbandbreite von 2 bis 3 Mrd. Euro. Die Renditen zogen weiter an, womit sich der jüngste Trend fortsetzte. 1,746 % bezahlten die Schuldenmanager des Landes und damit den höchsten Satz seit Dezember vergangenen Jahres. Bei der Auktion am 25. Februar dieses Jahres war es eine Rendite von 1,682 %. Das Bid-to-Cover wurde mit 1,43 nach 1,65 angegeben.Des Weiteren versteigerte Italien noch zwei inflationsgeschützte Anleihen (Linker). Diese Bonds hatten aber nur sehr geringe Volumina. Der im September 2018 fällige ging zu einer Rendite von 2,16 an die Anleger. Der Titel wurde 616 Mill. Euro schwer. Der 2023er Linker kam zu einer Rendite von 3,02 % an den Markt. Hierüber wurden 384 Mill. Euro aufgenommen. Belgiens Sätze sinkenGut lief es gestern am Primärmarkt für Belgien. Im zehnjährigen Laufzeitensegment fiel die Rendite auf ein Rekordtief. 2,213 % bezahlten die Belgier schließlich bei dem im Juni 2023 auslaufenden Bond und rutschten damit unter das bisherige Rekordtief, das mit 2,252 % im November vergangenen Jahres erreicht wurde. Als der Bond im Januar dieses Jahres via Bankensyndikat an den Markt gebracht wurde, zahlte das Land eine Rendite von 2,359 %. Über fünf-, zehn- und 20-jährige Benchmarks nahmen die Belgier gestern 3,845 Mrd. Euro auf. Angekündigt war eine Bandbreite von 2,5 bis 3,5 Mrd. Euro.Der europäische Rettungsfonds EFSF (European Financial Stability Facility) bestätigte gestern das Volumen von 16,5 Mrd. Euro, das im zweiten Quartal via langfristiger Anleihen aufgenommen werden soll.