Pharmaindustrie

Boehringer setzt auf Innovationen

Der Pharmakonzern Boehringer Ingelheim hat das Geschäftsjahr 2022 mit einem starken Wachstum abgeschlossen.

Boehringer setzt auf Innovationen

swa Frankfurt

Der Pharmakonzern Boehringer Ingelheim hat das Geschäftsjahr 2022 mit einem starken Wachstum abgeschlossen. Mit deutlichen Zuwächsen bei den umsatzstärksten Medikamenten legte der Umsatz um 17% auf 24,1 Mrd. Euro zu, wie das Familienunternehmen mitteilte. Bereinigt um Währungseffekte liegt das Wachstum bei 10,5%.

„Das Jahr 2022 hat gezeigt, dass unser langfristiges Engagement in der medizinischen Forschung die richtige Strategie ist. Für einige Krankheitsbilder, die bislang als schwer behandelbar galten, haben wir nun neue medizinische Lösungen gefunden, die einen echten Durchbruch bringen können“, sagt Hubertus von Baumbach, Vorsitzender der Unternehmensleitung von Boehringer Ingelheim. Der Konzern mache große Fortschritte in der Forschung und Entwicklung neuer Medikamente. In den nächsten sieben Jahren rechnet das Unternehmen mit rund 20 Medikamentenzulassungen im Segment Humanpharma. Baumbach verwies zum Beispiel auf neue Therapien gegen Schizophrenie und Depressionen – ein Segment, in dem es Jahrzehnte keine echten Fortschritte gegeben habe. Boehringer hat die Ausgaben für Forschung und Entwicklung 2022 um ein Fünftel auf gut 5 Mrd. Euro hochgefahren.

Auch in der Tiergesundheit rechnet Boehringer bereits bis 2025 mit mehr als 20 neuen Produkten, darunter Floh- und Zeckenschutz für Katzen und Hunde sowie ein neues oral zu verabreichendes Diabetesmittel für Katzen. Die Zahl der Haustiere nehme zu und die Tiere würden immer älter, somit steige der Medikamentenbedarf. Der Umsatz im Segment Tiergesundheit lag 2022 währungsbereinigt mit 4,6 Mrd. Euro auf Vorjahresniveau. Boehringer habe die Auswirkungen der konjunkturellen Abschwächung in Nordamerika zu spüren bekommen sowie den harten Wettbewerb und rückläufigen Umsatz mit Schweineimpfstoffen in China.

Das Betriebsergebnis stieg 2022 im Konzern um 1,4% auf 4,8 Mrd. Euro, der Gewinn nach Steuern war dagegen um 7% auf 3,2 Mrd. Euro rückläufig. Finanzchef Michael Schmelmer führt das auf den erhöhten Forschungsaufwand zurück, aber auch auf höhere Materialkosten und Energiepreise sowie gestiegene Wertberichtigungen und Rückstellungen für Pensionspläne. Bei einem moderaten Wachstum auf vergleichbarer Basis rechnet der Konzern 2023 mit einem leichten Anstieg des Betriebsergebnisses.

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