Chinas Automarkt kriegt kräftige Delle verpasst
Nach flottem Absatz in der zweiten Jahreshälfte 2022 zeigt sich der chinesische Automarkt zum Jahresauftakt in deutlich schwächerer Verfassung. Laut dem Händlerverband China Passenger Car Association (PCA) wurden im Januar 1,29 Millionen Pkw verkauft. Das bedeutet einen Rückgang um 38% im Vergleich zum Vorjahresmonat und verglichen mit Dezember ein Minus von 40 %. Damit handelt es sich um den schwächsten Monatsabsatz für die Branche seit April, als Chinas Pkw-Markt vom harten Lockdown praktisch lahmgelegt wurde.
Im vergangenen Jahr gab es ab Juni einen steilen Anstieg der Pkw-Verkäufe mit einem Absatzboom bei Elektrofahrzeugen. Auch im Schlussquartal 2022 wurden trotz wieder anziehender Corona-Restriktionen noch stramme Wachstumsraten verzeichnet. Dabei spielten aber auch vorgezogene Käufe mit Blick auf das Ende staatlicher Anreize für Elektroautos eine Rolle. Für Januar weisen die PCA-Daten einen Verkauf von 332000 elektrisch angetriebenen Pkw in China aus, das bedeutet praktisch eine Halbierung der Absatzzahl vom Dezember. Auch auf Jahresbasis gibt es einen für das E-Segment ungewohnten Rückgang um 6% im Vergleich zu Januar 2022.
Bei der schwachen Entwicklung dürfte ein Sonderfaktor im Zusammenhang mit dem chinesischen Neujahrsfest und der Wende in der Coronapolitik eine Rolle gespielt haben. Die führte zu einer besonders langen Urlaubsperiode mit gedrosselter Produktion. Chinesische Branchenexperten erwarten ab Februar zwar wieder eine leichte Marktbelebung, insgesamt aber wird für die erste Jahreshälfte mit einem vergleichsweise schleppenden Absatz von E-Fahrzeugen in China gerechnet.