Kampf um Kundeneinlagen
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Mit der Zinswende ist der Kampf um Kundeneinlagen eingeläutet worden, die Banken und Sparkassen höhere Zinseinnahmen verheißen. Das wiedererwachte Interesse steht im Kontrast zu den in den Jahren von Niedrig- und Minuszins verbreiteten Abwehrreflexen gegen Einlagenzuflüsse, die angesichts der EZB-Strafzinsen in den meisten Instituten für überschaubare Freude sorgten. Auch hatten Bankaufseher bei jeder sich bietenden Gelegenheit angemahnt, die Abhängigkeit vom Zins und den Anteil an den Gesamteinnahmen herunterzufahren und den der Provisionseinnahmen zu stärken. Diese Entwicklung war einerseits zu beobachten, da sich Zinsmargen verengten und viele Kunden ins Wertpapiergeschäft einstiegen. Andererseits wirkten dem seit 2019 die speziellen Refinanzierungsgeschäfte der EZB (TLTRO III) entgegen, die Banken teils sagenhafte Zinsüberschüsse bescherten. Nun ist der Wettstreit um Kundeneinlagen und Zinseinnahmen wieder entbrannt, selbst wenn die Realzinsen wegen der hohen Inflation tief im Minus stecken.