Theo Zwanziger, ein Kämpfer
bg
Auf den ersten Blick mag Theo Zwanziger ein wenig schwerfällig daherkommen. Aber wenn er mal das Wort ergriffen hat, dann merkt man, was für eine Dynamik in dem 77-jährigen Ex-DFB-Präsidenten steckt. Für seinen Kampfgeist in der juristischen Aufarbeitung der als „Sommermärchen“ bekannten Affäre um den Verdacht von Schmiergeldzahlungen für den Zuschlag zur Fußball-WM 2006 hat Zwanziger nun den Lohn erhalten. Das Landgericht Frankfurt hat das Verfahren gegen ihn und weitere Angeklagte eingestellt. Das war auch anders nicht mehr möglich, nachdem in dem (ebenfalls eingestellten) Schweizer Verfahren eine Einflussnahme gewisser Fifa-Vertreter festgestellt wurde. Und nachdem der Sumpf ein wenig trockengelegt wurde, ging Zwanziger in die Offensive: Ende September stellte er Strafanzeige gegen Beamte der Steuerfahndung, Staatsanwälte und Richter des Oberlandesgericht Frankfurt. Damit ist die Sache für Zwanziger durchgefochten. Man wünscht sich nur, dass Franz Beckenbauer noch mal zur Aufklärung beiträgt.