Die Bundesagentur für Arbeit (BA) meldet aktuell noch 228.000 unbesetzte Ausbildungsplätze. Dem gegenüber stehen noch 117.000 Jugendliche, die auf der Suche nach einer Lehrstelle sind. Das Ungleichgewicht am Ausbildungsmarkt wird die deutsche Wirtschaft noch länger beschäftigen. Nicht nur, dass es zu wenige Bewerber gibt. Viele Jugendliche finden trotz der vielen offenen Stellen keine passende für sich. Mehr als ein Drittel der Jugendlichen, die aktuell auf der Suche sind, haben bereits in den vergangenen fünf Jahren nach einem Ausbildungsplatz gesucht, teilte die Nürnberger Behörde am Freitag mit. Gründe für die Erfolglosigkeit sind nach Ansicht der Experten eine falsche Berufs- oder Studienwahl. Aber auch fehlende Schulabschlüsse und persönliche Gründe führen immer wieder zum Abbruch von Lehre oder Studium.

Zum Tag der Jugend an diesem Samstag betonte die BA die Bedeutung ihrer Förderangebote wie eine assistierte Ausbildung oder ein sozialversicherungspflichtiges Langzeitpraktikum. Noch immer verließen zu viele junge Menschen die Schule ohne konkrete Anschlussperspektive. Obwohl ihnen zumindest theoretisch viele Ausbildungsangebote zur Verfügung stünden, seien zahlreiche Jugendliche bis 25 Jahre ohne Berufsabschluss arbeitslos gemeldet und auf der Suche nach einer Helferstelle. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, standen 2022 nur 38% der jungen Menschen von 15 bis 25 Jahren finanziell auf eigenen Beinen. Die Hälfte war von staatlichen oder familiären Hilfen abhängig. Vor 30 Jahren waren es noch deutlich weniger.