Finanzsystem

Abschlussempfehlungen des Pariser Gipfels für neuen Finanzpakt

Zum Abschluss des Gipfels für einen neuen Finanzpakt gab es zahlreiche Ankündigungen, aber keine bindenden Zusagen. Macron kündigt ein Folgetreffen in zwei Jahren an.

Abschlussempfehlungen des Pariser Gipfels für neuen Finanzpakt

Konsens für Reform des
globalen Finanzsystems

Gipfel endet mit zahlreichen nicht bindenden Ankündigungen

wü Paris

Einige Fortschritte, doch keine Revolution: So lässt sich das Ergebnis des von Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron initiierten Gipfels für einen neuen globalen Finanzpakt zusammenfassen. Die von ihm eingeladenen Staats- und Regierungschefs verständigten sich auf einen Katalog an Empfehlungen, die helfen sollen, Klimaschutz, Entschuldung und Armutsbekämpfung künftig besser zu vereinbaren. Es gäbe einen Konsens, das 1944 in Bretton Woods entstandene Finanzsystem zu reformieren, erklärte Macron. Er kündigte an, dass deshalb in zwei Jahren ein Folgetreffen in Paris stattfinden werde.  

Zu den in Paris vereinbarten Zusagen gehört die Ankündigung der G20-Staaten, einen Teil ihrer beim Internationalen Währungsfonds (IWF) in Form von Sonderziehungsrechten gehaltenen Reserven in Höhe von 100 Mrd. Dollar an die ärmeren Länder weiterzuverteilen. Die Industrieländer versprachen auch, Kreditvergabekapazitäten bei den Entwicklungsbanken über 200 Mrd. Dollar zu mobilisieren. Zudem konnte eine Einigung über die Restrukturierung der Schulden Sambias getroffen werden. Ein Abkommen für einen gerechten ökologischen Wandel unter Beteiligung Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens, Kanadas und der Europäischen Union soll es Sambia ermöglichen, mit Hilfen über 2,5 Mrd. Euro den Anteil erneuerbarer Energien bis 2030 auf 40% zu steigern.

Zum Bedauern zahlreicher Nicht-Regierungsorganisationen sind die meisten Ankündigungen des Gipfels nicht bindend. „Ich bedauere, dass der Gipfel versagt hat, eine angemessene Antwort auf die kolossalen Bedürfnisse der Länder des globalen Südens angesichts des Klimawandels zu geben“, erklärte Cécile Duflot von Oxfam Frankreich. 

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