Während die Deutschen den nicht enden wollenden Sonnenschein des Spätsommers genießen, hält der goldene Oktober für den deutschen Exportsektor wenig gute Nachrichten bereit. Zwar sind die Exporte im August “nur” um 0,1 % gegenüber dem Vormonat gesunken, doch nach einem Rückgang um 0,8 % im Juli ist das bereits der zweite Rückgang in Folge. Und es wird nicht der letzte bleiben: Die globale Konjunktur und der Welthandel schalten einen Gang zurück. Eine Lösung im Handelsstreit zwischen den USA und China scheint ebenso wenig in Sicht wie beim Brexit. Die US-Autozölle sind noch lange nicht vom Tisch. Höchste Zeit also, um Vorkehrungen für schlechtere Zeiten zu treffen. Die Bundesregierung sollte ihre Investitionen in die Infrastruktur daher endlich steigern. Eine ausbalancierte Leistungsbilanz würde auf kurze Sicht nicht nur den Exportsektor weniger angreifbar machen, sondern der Wirtschaft auch auf lange Sicht helfen. Der demografische Wandel ist zwar aktuell nicht auf dem Radar der Bundesregierung – aber er wird kommen. Daran besteht, im Gegensatz zu den anderen Risiken, kein Zweifel. jw