Alternative zur Weltbank startet

Börsen-Zeitung, 22.7.2015 dpa-afx/dm Peking/Frankfurt - Die von fünf großen Schwellenländern gegründete New Development Bank (NDB) hat ihre Arbeit in Schanghai aufgenommen. "Wir wollen das bisherige internationale Finanzsystem nicht herausfordern,...

Alternative zur Weltbank startet

dpa-afx/dm Peking/Frankfurt – Die von fünf großen Schwellenländern gegründete New Development Bank (NDB) hat ihre Arbeit in Schanghai aufgenommen. “Wir wollen das bisherige internationale Finanzsystem nicht herausfordern, sondern es ergänzen”, zitierten chinesische Medien den indischen Bankchef Kundapur Vaman Kamath am Dienstag bei der Eröffnungsfeier. Betrieben wird die Entwicklungsbank von Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika (BRICS). Bisher war sie als BRICS-Entwicklungsbank bekannt.Ziel der Bank mit bis zu 50 Mrd. Dollar Startkapital ist es, eine größere Unabhängigkeit von Institutionen wie dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und von der Weltbank zu erreichen. Beide Einrichtungen werden nach Einschätzung der Schwellenländer von den USA und Europa dominiert. So wird der IWF traditionell von einem Europäer geleitet, die Weltbank von einem US-Amerikaner. Mit einem Anteil von knapp 40 % hat China die Führung unter den Geldgebern in der BRICS-Bank. Auch bei der neuen Asiatischen Infrastrukturinvestment-Bank (AIIB), deren Hauptsitz in Peking entstehen soll, nimmt China eine Führungsrolle ein. Bei der Gründungszeremonie für die AIIB-Bank im Juni waren 57 Nationen vertreten. Gegen den Widerstand der USA hatten sich auch viele westliche Länder wie Deutschland und England angeschlossen. Die AIIB hat ein genehmigtes Kapital von 100 Mrd. Dollar, wovon drei Viertel aus asiatischen Ländern stammen. China, Indien und Russland sind die drei größten Anteilseigner. Deutschland beteiligt sich mit bis zu 4,5 Mrd. Dollar.