Altmaier lobt Achse Paris-Berlin in Pandemie

6. Deutsch-Französischer Wirtschaftstag

Altmaier lobt Achse Paris-Berlin in Pandemie

sp Berlin – Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat im Rahmen des 6. Deutsch-Französischen Wirtschaftstags die Zusammenarbeit zwischen Berlin und Paris bei der Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise gelobt. Zu Beginn der Pandemie habe es das Risiko für einen deutsch-französischen Konflikt gegeben, weil die Positionen zu sogenannten Eurobonds in beiden Ländern weit auseinanderlagen. “Wenn wir dann angefangen hätten, uns darüber zu streiten, hätte sich Europa blamiert und es hätte zu einer depressiven Stimmung in der Wirtschaft geführt”, sagte Altmaier. Das habe man durch einen klugen Kompromiss im Rahmen der vereinbarten Wiederaufbauhilfen in der Größenordnung von 750 Mrd. Euro verhindert und gleichzeitig ein klares Signal gesetzt, dass man an den Stabilitätskonzepten für normale Zeiten festhalte. “Aber wir leben eben nicht in normalen Zeiten”, betonte Altmaier, der in Deutschland noch in dieser Woche mit bis zu 20 000 Corona-Neuinfektionen täglich rechnet.Neben der Pandemie stehe Europa weiterhin Herausforderungen durch Globalisierung, technologische Innovationen und den Klimaschutz gegenüber, sagte Altmaier zur Eröffnung der Konferenz der Deutsch-Französischen Handelskammer in Berlin, die vom Bundesverband der Deutschen Industrie und dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag unterstützt wird und aufgrund der Pandemie als virtuelle Veranstaltung über die Bühne ging.Einer der wichtigsten Fortschritte in der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich sei es in diesem Zusammenhang, “dass wir mittlerweile über Industriestrategie sprechen können und dürfen und sich niemand darüber aufregt”, sagte der Minister. Alle hätten mittlerweile verstanden, dass mit einer europäischen Industriestrategie nicht die Absicht verbunden sei, die Marktwirtschaft zurückzudrängen. Vielmehr wolle man verhindern, dass die Regeln der Marktwirtschaft durch Vorgänge in anderen Ländern unter Druck geraten und europäische Unternehmen mit ungleichen Voraussetzungen im Wettbewerb antreten müssten, sagte Altmaier. Ein gemeinsames Projekt wie die Wiederansiedlung der Batterieproduktion in Europa sei ein wichtiges Signal für die Fähigkeit, mit dem globalen Wandel Schritt zu halten.