Amerikanischer Häusermarkt legt langsamere Gangart ein
det Washington – Während sich die Stimmung in der US-Industrie weiter aufhellt, deutet eine steigende Zahl von Indikatoren auf eine deutliche Verlangsamung am Immobilienmarkt hin. Als wichtigste Gründe nennen Experten weiterhin strikte Konditionen bei der Kreditvergabe, die Lage am Arbeitsmarkt und in vielen Regionen unverändert hohe Preise.Nach Angaben der Federal Housing Finance Agency (FHFA), der Aufsichtsbehörde für die staatlichen Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac, stiegen die Häuserpreise im Juli gegenüber Vormonat saisonbereinigt um nur 0,1 %. Auch wurde der Juni-Wert von 0,4 % auf 0,3 % nach unten korrigiert. Im Jahresvergleich verteuerten sich Immobilien, deren Preise noch im Juni um 5,1 % angezogen hatten, um 4,4 %. Die Jahresrate liegt damit 6,4 Prozentpunkte unter dem historischen Höchststand, der im April 2007 kurz vor dem Zerplatzen der Preisblase am US-Häusermarkt erreicht worden war.Nach Ansicht von Analysten bestätigt der jüngste Bericht andere Zahlen, die auf einen besorgniserregenden Trend am US-Häusermarkt hindeuten. So hatte der Maklerverband National Association of Realtors (NAR) am Montag gemeldet, dass immer weniger bestehende Eigenheime den Besitzer wechselten. Lawrence Yun, Chefvolkswirt bei der NAR, schätzt die Aussichten dennoch vorsichtig optimistisch ein. “Wenn sich die Erholung am Arbeitsmarkt fortsetzt und sogar beschleunigt und die Löhne auch wieder anziehen, dann rechnen wir damit, dass steigende Kaufkraft der Verbraucher auch die Nachfrage wieder ankurbeln wird.” Profitieren könne der Markt auch von weiterhin niedrigen Zinsen. Markit: Starkes QuartalPositiv wird in diesem Zusammenhang auch der Einkaufsmanagerindex des Forschungsinstituts Markit hervorgehoben. Laut Markit trug im laufenden Monat insbesondere eine Rekordzahl von Neueinstellungen in der Industrie dazu bei, dass der Gesamtindex fürs produzierende Gewerbe gegenüber August unverändert bei 57,9 Punkten liegt. Der monatliche Durchschnittswert fürs dritte Quartal erreichte mit 57,2 Zählern den höchsten Stand seit Anfang 2007. Positiv fielen dabei auch steigender Output, Neuaufträge und Exporte ins Gewicht.