An der kurzen Leine
Griechenland erhält zum Ende seiner achtjährigen Leidenszeit noch einmal Schuldenerleichterungen und wird von der Eurogruppe mit einem großzügigen Liquiditätspuffer ausgestattet, der eine smarte Rückkehr an die Märkte eigentlich gewährleisten sollte. Allerdings muss Athen im Gegenzug akzeptieren, auch nach dem Auslaufen des dritten Hilfsprogramms im August von den europäischen Institutionen (und dem IWF) an der kurzen Leine geführt zu werden. Die Angst bei den Geldgebern ist nämlich groß, dass schnell der alte Schludrian wieder einkehrt und Reformerfolge der vergangenen Jahre wieder zurückgedreht werden. Daher wird nun etwa die milliardenschwere Rückzahlung von Gewinnen aus dem Aufkauf griechischer Staatsanleihen über mehrere Jahre gestreckt, um hier ein Disziplinierungsinstrument in der Hand zu behalten. Auch die Rücknahme von Zinsaufschlägen aus Altkrediten ist an den weiteren Reformprozess geknüpft. Das strenge Überwachungsprogramm sieht zudem vor, dass Athen alle drei Monate Bericht erstatten muss. Bedingungsloses Vertrauen sieht sicherlich anders aus.ahe