Anleger blicken wieder gelassener auf Euroland

Sentix-EBI sinkt - Sorgen um Italien schwinden

Anleger blicken wieder gelassener auf Euroland

ba Frankfurt – Die Gelassenheit der Anleger mit Blick auf den Zusammenhalt der Eurozone gemessen am Sentix-Euro-Break-up-Index (EBI) ist im Juni zurückgekehrt. “Trotz der Unruhen in der Europäischen Union, die durch die neue Regierung in Italien und die Fragen in der EU-Migrationspolitik ausgelöst sind, hat sich kein weiterer Anstieg des EBI ergeben – im Gegenteil: Der Gesamtindex sinkt sogar leicht “, sagte Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner mit Blick auf die monatliche Umfrage unter 1 000 privaten und institutionellen Anlegern. Allerdings wurde die Umfrage am 23. Juni geschlossen, also vor dem kleinen EU-Gipfel mit 16 Staats- und Regierungschefs vom Sonntag, der noch keinen greifbaren Durchbruch gebracht hatte. Nach dem vierstündigen Treffen äußerten sich unter anderem Bundeskanzlerin Angela Merkel und der neue spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez dennoch positiv. Am Donnerstag und Freitag findet ein EU-Gipfel aller 28 Staats- und Regierungschefs statt, auf dem eine gemeinsame Ausrichtung in der Asyl- und Flüchtlingspolitik gefunden werden soll.Insgesamt habe sich der gefestigtere Eindruck der Eurozone auch in diesem Monat bestätigt, sagte Hübner. So erwarten im Juni nur noch 12,3 % der Befragten ein Ausscheiden mindestens eines Landes aus der Eurozone innerhalb der nächsten zwölf Monate – nach 13,0 % im Monat zuvor. Dabei hätten sich private Anleger “deutlich nervöser als die institutionellen Investoren” gezeigt, so Hübner.Zu dem gesunkenen EBI hat der Rückgang des italienischen Teilindex maßgeblich beigetragen. Nach dem sprunghaften Anstieg im Mai ist der entsprechende Länderindex um 1,8 Punkte auf 9,5% zurückgegangen (siehe Grafik). “Die Anleger zeigen sich zwar nicht wirklich entspannt über die neue italienische Führung, eine negative Spirale scheint jedoch ebenso wenig in Gang gesetzt worden zu sein”, sagte Hübner. Im Moment sei es nur Italien, welches sorgenvoll betrachtet werde. Dass diese Sorge nicht auf andere Länder ausstrahle, zeige sich am Barometer, das das Ansteckungsrisiko misst – es veränderte sich laut Hübner “praktisch nicht”.Unter den Länderindizes sticht noch der für Griechenland etwas heraus: Dieser “legte mit dem Ende der Hilfszahlungen der Gemeinschaft leicht zu”, sagte Hübner zum Anstieg um 0,7 Punkte.