Anteil der Bundesbank an EZB-Kapital sinkt

Schlüssel ist relevant bei Verlusten und Gewinnen

Anteil der Bundesbank an EZB-Kapital sinkt

ms Frankfurt – Der Anteil der Bundesbank am Kapitalschlüssel der Europäischen Zentralbank (EZB) ist zu Jahresbeginn leicht gesunken. Damit reduziert sich eine drohende Belastung durch mögliche Verluste der EZB etwa aus dem Kauf von Staatsanleihen – aber auch die Partizipation an möglichen Gewinnen der EZB.Wie die EZB zu Jahresbeginn nach einer alle fünf Jahre stattfindenden regulären Anpassung des Kapitalzeichnungsschlüssels und nach dem Euro-Beitritt Lettlands mitteilte, sank der deutsche Anteil von rund 18,8 % auf knapp 18 % (siehe Tabelle). Tatsächlich liegt der deutsche Anteil aber deutlich höher, weil die Nicht-Euro-Länder nur einen kleinen Teil ihres gezeichneten Kapitals einzahlen und die Euro-Länder die Differenz ausgleichen müssen. De facto liegt der deutsche Anteil dadurch bei rund 25,7 %. Bis Ende Dezember 2013 waren es knapp 27 %.Dieser Prozentsatz ist relevant, wenn es um die Verteilung von EZB-Verlusten und Gewinnen geht. Dieser Satz wurde aber etwa auch genutzt, als es um die Kalkulationen ging, die die Grundlage für Kredite an Griechenland bildeten. Aktuell steht der Kapitalschlüssel, der sich an der Bevölkerungsgröße und der Wirtschaftskraft orientiert, zudem vielfach als Richtgröße in der Diskussion, wenn es um mögliche Staatsanleihekäufe der EZB in großem Stil geht (“Quantitative Easing”).