Argentinien kommt Lösung im Schuldenstreit näher

US-Richter lobt Verhandlungswillen der Regierung

Argentinien kommt Lösung im Schuldenstreit näher

af Buenos Aires – In Argentiniens Schuldenstreit scheint ein Ende in Sicht. US-Richter Thomas Griesa will eine Verfügung von 2014 aufheben, die dem Land den Zugang zu den internationalen Finanzmärkten erschwert. Er verwies auf den “guten Glauben und Verhandlungswillen”, den die neue Regierung Macri an den Tag gelegt habe.Argentinien hatte sich 2005 mit einem Großteil der privaten Gläubiger des Staatsbankrotts auf einen Abschlag von 70 % geeinigt. 2010 akzeptierten weitere Bondholder die Reduktion. Doch etwa 7 % der Anleihebesitzer weigerten sich und zogen – angeführt von Hedgefonds – vor Gericht. Dieses verbot jegliche Zahlungen via New York, solange die Unzufriedenen nicht voll ausbezahlt seien. Ratingagenturen stuften Argentinien daraufhin als “technisch zahlungsunfähig” und somit als säumigen Schuldner ein. Das Land war quasi vom internationalen Finanzmarkt abgekoppelt.Nach dem Abgang von Präsidentin Cristina Kirchner bot Macri an, 75 % der Einlagen und Zinsen zu zahlen – insgesamt 6,5 Mrd. US-Dollar. Zwei Hedgefonds akzeptierten das Angebot, andere weigern sich weiterhin. Griesa verlangt von Argentinien zweierlei: Bis Ende Februar müssen sie die zwei kooperativen Fonds ausbezahlen und die Gesetze ändern, die eine Besserstellung verbieten. Macris Regierung, ohne eigene Mehrheit, sucht weiter auch Unterstützer in der Opposition.