Davos

Argentiniens Präsident Milei wirbt für den Kapitalismus

Während Argentiniens Präsident Javier Milei mehr Freiheit für die Wirtschaft fordert, verlangt OpenAI-Gründer Sam Altman klare Leitplanken für die künstliche Intelligenz.

Argentiniens Präsident Milei wirbt für den Kapitalismus

Argentiniens Präsident Milei
wirbt für den Kapitalismus

dpa-afx Davos

Rede vor Weltwirtschaftsforum – Mehr Staat, mehr Probleme?

Argentiniens ultraliberaler Präsident Javier Milei hat auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos für freie Marktwirtschaft und Kapitalismus geworben. "Der Kapitalismus ist das einzige System, das die Armut in der Welt beenden kann", sagte der Staatschef am Mittwoch in dem Schweizer Skiort. "Der Sozialismus führt immer zu einem wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Niedergang."

Der Wirtschaftswissenschaftler Milei trat Mitte Dezember sein Amt an und leitete sofort eine Reihe von Reformen ein. Unter anderem will er das Arbeits- und Mietrecht liberalisieren, Staatsbetriebe privatisieren und die Zentralbank abschaffen. Da er über keine eigene Mehrheit im Parlament verfügt, stecken die Reformen derzeit allerdings im Kongress fest.

In seiner Rede in Davos warf Milei den Regierungen auch vieler westlicher Industrieländer vor, zu stark in den Markt einzugreifen und die Freiheit der Bürger zu beschneiden. Regulierungen und Sozialsysteme würden letztlich zu mehr Ungerechtigkeit führen. "Der Staat ist nicht die Lösung, der Staat ist das Problem", sagte er und schloss mit seinem Slogan aus dem Wahlkampf: "Es lebe die Freiheit, verdammt noch mal."

Verständnis für KI-Sorgen

Der Chef des ChatGPT-Erfinders OpenAI, Sam Altman, hat Verständnis für die Ängste in Verbindung mit künstlicher Intelligenz gezeigt. "Diese Technologie ist eindeutig sehr mächtig und wir wissen nicht mit Sicherheit, was genau passieren wird", sagte er in Davos. Er glaube aber, der Nutzen künstlicher Intelligenz sei so enorm, dass man sie weiterentwickeln müsse. Entwickler müssten die Technologie sicher machen und Leitplanken finden. Bei aktuellen Varianten der generativen KI sieht Altman Grenzen erreicht. KI könne aktuell beim Brainstorming helfen oder Programmiercode überprüfen, eigne sich aber nicht für Situationen, in denen es um Leben und Tod gehe. Die Nutzer verstünden das oft besser, als man ihnen zutraue.

Wertberichtigt zur Rede von Milei

Wertberichtigt Seite 2
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