Asien passt sich dem demografischen Wandel an

Online-Handel und Konsum boomen

Asien passt sich dem demografischen Wandel an

eh Hongkong – Der demografische Wandel wird in den kommenden Jahren laut einer Studie von Moody’s auch an den Finanzmärkten eine größere Rolle spielen. So argumentieren die Analysten der Ratingagentur, dass die asiatischen Schwellenländer über Produktivitätssteigerung die bestehende, meist gute Kreditwürdigkeit aufrechterhalten können. Erreicht werden könne die Produktivitätssteigerung etwa durch die bessere Integrierung der Frauen in den Arbeitsmarkt oder mit der Erhöhung des Pensionsalters. Besonders niedrig ist die Erwerbsquote der Frauen im Verhältnis zu den Männern in Indien. Dazu müssen Moody’s zufolge allerdings Investitionen in Bildung, die Gesundheitsversorgung und neue Technologien deutlich erhöht werden.Klar bemerkbar macht sich der demografische Trend bereits jetzt an den asiatischen Börsen. Dort sind die Konsumgewohnheiten der über 40-Jährigen und der städtischen Ein-Personen-Haushalte sowie die zunehmende Kaufkraft erwerbstätiger Frauen zu einem beherrschenden Thema geworden. Allerdings gibt es von Land zu Land erhebliche Unterschiede. Singapur ist eine Volkswirtschaft, in der angesichts einer der weltweit tiefsten Geburtenraten die Überalterung einer ausschließlich städtischen Bevölkerung zum Problem geworden ist. Am anderen Ende der Skala stehen die Philippinen, wo in ländlichen Gebieten ähnlich wie auch in Indien kinderreiche Familien das Bild prägen. Allerdings hat auch dort die Abwanderung in die Städte eingesetzt. Damit beginnen sich auch die Konsumgewohnheiten der Einwohner zu verändern. In China, dem jährlich mit deutlich über 10 % am schnellsten wachsenden Konsumgütermarkt der Welt, geben urbane Ehepaare beim Konsum den Ton an – sie geben ihr Geld vor allem für Reisen und einen gesünderen Lebensstil aus.Die Gruppe der jüngeren Arbeitskräfte sorgt in den weniger entwickelten Schwellenländern währenddessen für einen zunehmenden Umsatz auf den Online-Handelsplattformen. Dies ist etwa in China zu beobachten. Ähnliches trifft auch auf Fintech-Unternehmen zu. Auch in vergleichsweise armen Ländern wie den Philippinen, wo noch vor fünf Jahren weit mehr als die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung kein Bankkonto hatte, boomt mittlerweile das Geschäft von Online-Banken.