Asmussen gegen jähe Ablösung der Troika

Umbau des Krisenmanagements erst langfristig

Asmussen gegen jähe Ablösung der Troika

fed Brüssel – Jörg Asmussen, Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), hat die Troika aus EZB, EU-Kommission und Internationalem Währungsfonds (IWF) gegen Vorwürfe in Schutz genommen, für das Krisenmanagement in finanziell angeschlagenen Euro-Staaten ungeeignet zu sein. Vor dem EU-Parlament sprach sich Asmussen dagegen aus, im Eilverfahren die Rolle der Troika auf andere Institutionen übertragen zu wollen. “Ich rate nicht dazu, das Troika-System mitten in der Krise zu ändern”, sagte der Notenbanker in einer Aussprache mit dem Parlament, in der die Abgeordneten heftige Kritik am Krisenmanagement im Fall Zypern äußerten. “Die Troika arbeitet ganz gut zusammen”, hielt Asmussen dagegen, unterschiedliche Akzente seien “völlig normal”.Asmussen bekräftigte zugleich, dass erst langfristig ein Krisenmanagement auf Basis der EU-Institutionen anzustreben sei – mit zentraler Rolle der EU-Kommission, die wiederum einer strengen Rechenschaftspflicht gegenüber dem EU-Parlament unterstellt werden müsse.Im Rückblick auf das Rettungspaket für Zypern und insbesondere die Beteiligung vermögender Sparer mit Guthaben von mehr als 100000 Euro an den Kosten der Abwicklung von Banken betonte Asmussen erneut, dass Zypern ein “außergewöhnlicher” Fall sei. Er warnte vor leichtfertigen Schlussfolgerungen für andere Euro-Staaten, in denen die Finanzwirtschaft ebenfalls eine gewaltige Rolle spielt. “Es greift zu kurz, allein die Größe des Bankensystems im Verhältnis zur Wirtschaftskraft zu betrachten”, sagte das EZB-Direktoriumsmitglied.