AstraZeneca muss aufklären
Reuters
– Nach dem Fund von 29 Millionen Impfdosen in Italien bemüht sich der Hersteller AstraZeneca um Aufklärung. 16 Millionen Einheiten seien bereits zur Lieferung in die EU vorgesehen, die restlichen 13 Millionen gingen über das Impfprogramm Covax der Weltgesundheitsorganisation (WHO) an ärmere Länder, teilte der britisch-schwedische Konzern am Mittwoch mit.
Italienische Behörden hatten am Wochenende auf Initiative der EU-Kommission ein Werk des Pharmaziedienstleisters Catalent bei Rom durchsucht und den Impfstoff entdeckt. Das hatte unter anderem in Frankreich für Unmut gesorgt, zumal in der EU ohnehin schon das Misstrauen gegenüber AstraZeneca groß ist. Der Konzern hinkt bei den für die EU zugesagten Lieferungen deutlich hinterher.
Catalent erklärte, die Lagerung von 29 Millionen Impfdosen in dem Werk sei nicht ungewöhnlich. In der Fabrik werden Impfstoffe abgefüllt, die von AstraZeneca-Zulieferern aus den Niederlanden und aus Belgien kommen. Laut AstraZeneca wird dort zudem Impfstoff abgefüllt, der von außerhalb der EU kommt. Die beiden Zulieferer sind in einem Vertrag zwischen der EU und AstraZeneca mit als diejenigen aufgelistet, aus denen die EU beliefert werden soll. Allerdings hat das Werk in Halix noch keine EU-Zulassung.