Athen akzeptiert Beteiligung des IWF

Regling warnt vor allzu langen Verhandlungen

Athen akzeptiert Beteiligung des IWF

fed Brüssel – Die griechische Regierung stellt nicht länger die Verabredung infrage, dass der Internationale Währungsfonds (IWF) dauerhaft am Hilfsprogramm für Griechenland beteiligt bleibt. Der griechische Finanzminister Euklid Tsakalotos habe ihm dies bestätigt, erklärte Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem vor einer Sitzung mit seinen Amtskollegen in Brüssel. Diese Klarstellung sei “für einige Mitgliedsstaaten sehr bedeutsam”, betonte der Niederländer. Schließlich pochen unter anderem Finnen, Niederländer und Deutsche darauf, dass der IWF mit von der Partie bleibt. Auf die Nachfrage, ob er diese Zusage für belastbar halte, räumte Dijsselbloem ein, dass die griechische Regierung sicherlich gerne ohne den Fonds weitermachen würde. Aber da es anderslautende Verabredungen gebe, habe sich Tsakalotos nun eindeutig geäußert – “und das ist eine offizielle Stellungnahme der Regierung”, unterstrich der Eurogruppen-Chef.Nach Einschätzung von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble werden sich Vertreter der Institutionen (EU-Kommission, IWF, Europäische Zentralbank, Rettungsfonds ESM) “Ende des Monats” nach Athen auf den Weg machen, um die Schlussverhandlungen zu beginnen. Dabei geht es vor allem um Details der Rentenreform. Die Euro-Partner bestätigen zwar, dass Athen einen “ehrgeizigen” Vorschlag präsentiert hat. Aber ob er den Anforderungen der Kapitalgeber entspricht, die eine massive Entlastung für das griechische Budget verlangen, ist noch völlig unklar. Deshalb werden lange Verhandlungen erwartet. Dijsselbloem bekräftigte, dass dies wohl “eine Sache von Monaten, nicht von Wochen” werde.Vor diesem Hintergrund warnte ESM-Chef Klaus Regling vor allzu langen Verhandlungen. Zwar stehen akut keine großen Tilgungstermine ins Haus. Gleichwohl müsse Tsakalotos im ersten Quartal 4 Mrd. Euro für den Schuldendienst aufwenden. Auch wenn nicht genau kalkulierbar sei, wie viele Puffer noch vorhanden sind, sei offensichtlich, dass eine Einigung besser rasch erreicht werden sollte, betonte Regling.