Auch deutschen Dienstleistern droht Schwächephase
arp Frankfurt – Bislang stellte sich die Wirtschaft zweigeteilt dar. Einem schwachen verarbeitenden Gewerbe, das von Handelskonflikten und dem drohenden Brexit in Mitleidenschaft gezogen wird, stand ein von der robusten Binnenkonjunktur gestützter Dienstleistungssektor gegenüber. Diese Zeiten könnten – zumindest in Deutschland – bald zu Ende sein, so IHS Markit. Zwar konnte sich der Einkaufsmanagerindex für den deutschen Dienstleistungssektor im August leicht auf 54,8 (Juli: 54,5) Zähler verbessern. Aber die Zukunftsaussichten bewegen sich fast auf einem Fünfjahrestief. Unerledigte AufträgeDenn obwohl die jüngsten Daten eine robuste Zunahme, sowohl bei der Geschäftstätigkeit als auch beim Jobaufbau, signalisieren, ist der Auftragseingang so schwach wie seit sieben Monaten nicht mehr. Die Serviceanbieter arbeiteten nur ihre unerledigten Aufträge peu à peu ab, so IHS Markit.”Die Befürchtungen, die schwächelnde Industrie würde letztlich auch andere Wirtschaftsbereiche in Mitleidenschaft ziehen, scheinen sich zu bewahrheiten. Zweifellos weist auch der Dienstleistungssektor erste Symptome der Misere auf”, urteilt IHS Markit-Ökonom Phil Smith. Etwas besser sieht es in der Eurozone aus. Hier ist das Muster eines robusten Dienstleistungssektors und einer sich abschwächenden Industrieproduktion noch intakt. Der Eurozone Composite Index, der Industrie und Dienstleister zusammenfasst, stieg auf 51,9 (Juli: 51,5) Zähler und damit etwas stärker als die in der Erstschätzung gemeldeten 51,8 Punkte. Der Index für den Dienstleistungssektor der Eurozone verbessert sich im August auf 53,5 (erste Schätzung: 53,4, Juli: 53,2) Punkte. Werte über 50 Zähler signalisieren jeweils Wachstum. “Trotz leichter Beschleunigung gegenüber Juli deutet der Composite-PMI für das dritte Quartal lediglich auf ein Wirtschaftswachstum von knapp 0,2 % hin”, kommentiert IHS-Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson.Die über Jahre gebeutelte griechische Wirtschaft gewann indes im zurückliegenden zweiten Quartal spürbar an Fahrt. Das Bruttoinlandsprodukt stieg um 0,8 % zum Vorquartal und damit so kräftig wie seit Mitte 2018 nicht mehr, so das nationale Statistikamt Elstat.Derweil gingen die Erlöse der Einzelhändler in der Eurozone im Juli um 0,6 % zum Vormonat zurück, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch mitteilte.