Auch Raucher werden älter
Damit keine Missverständnisse entstehen: Rauchen ist tödlich – so steht es auch auf jeder Schachtel. Und doch werden Raucher im Durchschnitt immer älter, was der Demografie geschuldet ist. So nahm die Zahl der qualmenden Männer im Alter zwischen 55 und 74 Jahren zwischen 2009 und 2017 um 9 % zu, bei den Frauen, die erst im Zeitalter der Emanzipation zum Glimmstängel griffen, sogar um 80 %. Gleichwohl raten Mediziner den knapp 25 % der männlichen und rund 18 % der weiblichen Raucher in dieser Altersgruppe dringend zum Aufhören. Wer im Alter von 60 Jahren dem blauen Dunst entsagt, habe schon mit 70 bis 80 Jahren ein deutlich niedrigeres Risiko, an Krebs zu erkranken. Leider, so Ärzte, nehmen sich aber gerade Menschen in dieser Altersgruppe häufig Altbundeskanzler Helmut Schmidt zum Vorbild. Dessen öffentliche Auftritte mit der Zigarette in der Hand seien kontraproduktiv gewesen, kritisiert Lungenfacharzt Robert Loddenkemper. Der Altkanzler verstarb 2015 im Alter von 96 Jahren an den Folgen von Durchblutungsstörungen – also an Folgen des Rauchens. arp