Auch US-Dienstleister verlieren an Schwung

Überraschend deutlicher Preisrückgang

Auch US-Dienstleister verlieren an Schwung

det Washington – Vor dem Hintergrund wachsender Unsicherheit über die weitere konjunkturelle Entwicklung kommen ausgerechnet aus dem US-Dienstleistungssektor Signale, die auf schwächeres Wachstum hindeuten. Der einschlägige Index des Institute for Supply Management (ISM) für Dezember wies die geringste Zunahme seit Juli vergangenen Jahres auf. Gemessen wurde ein deutlicher Preisrückgang. Auch gab der Unterindikator für den Arbeitsmarkt nach. Im Schlussmonat 2018 sank der ISM-Index um 3,1 Prozentpunkte auf 57,6 %. Erwartet hatten Bankvolkswirte einen Wert von 58,5 %. Die Neuaufträge zogen leicht an. Die Preiskomponente des Index lag um 6,7 Prozentpunkte unter dem im November ermittelten Niveau. Der Teilindex für Geschäftstätigkeit bei Dienstleistern gab ebenfalls deutlich nach.Wie Anthony Nieves, Vorsitzender des für die Befragung zuständigen Ausschusses, betonte, signalisiere der Bericht andauerndes, wenn auch langsameres Wachstum in der Branche. Laut Nieves spiegele die Befragung von Unternehmen “andauernde Sorgen um Einfuhrzölle wider”. Problematisch sei auch das weiterhin geringe Angebot an qualifizierten Fachkräften. Insgesamt sei die Stimmung bei Dienstleistungsunternehmen dennoch als “optimistisch” zu beschreiben, sagte er.Nach Ansicht von Ökonomen ist das Ergebnis der Befragung angesichts der allgemein gedämpften Konjunkturaussichten einerseits nicht völlig überraschend. Als enttäuschend sei es höchstens deswegen einzustufen, weil das Dienstleistungsgewerbe zu den Stützen der US-Konjunktur zählt. Dienstleistungsunternehmen sind für eine klare Mehrheit der Neueinstellungen verantwortlich. Wie der Arbeitsmarktdienstleister Automatic Data Processing (ADP) berichtete, entfielen im Dezember 224 000 der 271 000 neuen Jobs auf Dienstleister. Auch weist die Branche einen beständigen Überschuss im internationalen Handel aus, der einen Beitrag dazu leistet, das Defizit im Waren- und Dienstleistungshandel zu verringern.Vergangene Woche hatte das ISM berichtet, dass beim Index für das verarbeitende Gewerbe der geringste Zuwachs seit November 2016 gemessen wurde. Auch andere Indikatoren deuten auf langsamere Expansion hin. Weiteren Aufschluss über die Entwicklung in der Industrie sollte am Montag der Bericht des Handelsministeriums über Auftragseingänge geben. Wegen des Regierungsstillstands können die Zahlen aber vorläufig nicht veröffentlicht werden.