Unternehmen reichen 20-Mrd.-Euro-Anträge ein

Aufbau des deutschen Wasserstoffkernnetzes geht in die nächste Phase

Der Bundesnetzagentur liegt ein Antrag der deutschen Fernleitungsnetzbetreiber vor, die das deutsche Wasserstoffkernnetz aufbauen wollen. Knapp 20 Mrd. Euro sollen bis 2032 investiert werden.

Aufbau des deutschen Wasserstoffkernnetzes geht in die nächste Phase

Aufbau des Wasserstoffkernnetzes geht in die nächste Phase

Antrag liegt vor – Unternehmen investieren 20 Mrd. Euro

ahe Berlin

Der Aufbau der deutschen Wasserstoffinfrastruktur ist einen weiteren Schritt vorangekommen: Die deutschen Fernleitungsnetzbetreiber haben bei der Bundesnetzagentur einen gemeinsamen Antrag zum Aufbau eines Kernnetzes eingereicht. Es geht den Angaben zufolge um Leitungen zum Wasserstofftransport mit einer Gesamtlänge von 9.666 Kilometern, von denen die ersten bereits im nächsten Jahr einsatzbereit sein sollen. Das Kernnetz soll bis 2032 schrittweise zentrale Verbrauchs- und Erzeugungsschwerpunkte in der Wasserstoffwirtschaft sowie Speicher und Importzentren miteinander verbinden. Die beteiligten Unternehmen planen hierfür Investitionen von aktuell 19,7 Mrd. Euro.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck bezeichnete den Antrag, über den die Netzagentur nun innerhalb von zwei Monaten entscheiden muss, als „entscheidenden Schritt zum Aufbau der Wasserstoff-Infrastruktur“. Er schaffe Planungssicherheit für alle Beteiligten. Die Finanzierung des Kernnetzes wurde nach Angaben des Grünen-Politikers im Juni von der EU-Kommission beihilferechtlich genehmigt. Geplant sind Entgelte der Nutzer der Leitungen. Die Zwischenfinanzierung in der Anfangszeit erfolgt über ein sogenanntes Amortisationskonto. Habeck hatte noch für diese Woche eine Importstrategie angekündigt, da ein Großteil des Bedarfs langfristig aus dem Ausland über Pipelines und Schiffe gedeckt wird.

Heutige Erdgas-Pipelines werden auf Wasserstoff umgerüstet

Etwa 60% des nun geplanten Kernnetzes wird aus Pipelines bestehen, durch die heute noch Erdgas fließt und die umgerüstet werden. „Mit dem Kernnetz schaffen wir eine zentrale Voraussetzung für den erfolgreichen Wasserstoff-Hochlauf in Deutschland und damit für die Dekarbonisierung von Industrie und Energieversorgung“, betonte Thomas Gößmann, Chef von FNB Gas, dem Zusammenschluss der deutschen Fernleitungsnetzbetreiber.

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