Corona-Pandemie

Auffrischimpfung befreit von der Corona-Testpflicht

Menschen mit einer sogenannten Booster-Impfung müssen sich künftig auch unter Anwendung der 2G-Plus-Regel nicht mehr auf eine Corona-Infektion testen lassen. Das haben die Gesundheitsminister von Bund und Ländern beschlossen.

Auffrischimpfung befreit von der Corona-Testpflicht

BZ Berlin

Für Corona-Geimpfte mit einer Auffrischimpfung soll die Testpflicht bei der Anwendung der 2G-Plus-Regel künftig entfallen. Darauf haben sich die Gesundheitsminister von Bund und Ländern am Dienstag verständigt. Die neue Regelung soll nach spätestens zwei Monaten überprüft werden, wie der Vorsitzende der Länderminister, Klaus Holetschek (CSU) aus Bayern, in München sagte. In „medizinischen und pflegerischen Einrichtungen“ soll zum Schutz besonders gefährdeter Personengruppen weiterhin auch von Menschen mit Booster-Impfung ein negatives Testergebnis verlangt werden, wie es laut Reuters in der Beschlussvorlage aus dem Bundesgesundheitsministerium heißt.

Bislang haben rund 20 Millionen Menschen in Deutschland eine Booster-Impfung erhalten. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sprach davon, dass mit der neuen Regelung „das Boostern noch attraktiver gemacht werden soll“. Einige Bundesländer wie Baden-Württemberg hatten die Testpflicht für Dreifach-Geimpfte bereits Anfang Dezember aufgehoben. Auch Bayern schaffte am Dienstag eine Testpflicht für Dreifach-Geimpfte ab. Doch die Maßnahme ist nicht unumstritten.

„Es ist verfrüht, Menschen mit Booster-Impfung von der Testpflicht zu befreien“, sagte die Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte im Öffentlichen Gesundheitsdienst (BVÖGD), Ute Teichert, der Funke-Mediengruppe. Sie verwies darauf, dass die neue Coronavirus-Variante Omikron auf dem Vormarsch sei und man noch nicht genau wisse, wie gut die Booster-Impfungen dagegen wirkten. Hintergrund sind auch Warnungen aus Großbritannien, dass sich die Omikron-Variante rasch ausbreiten könne.

Lauterbach widersprach dem nach der ersten Sitzung des neuen Expertengremiums der Regierung. Die Ansteckungsgefahr sei nach der Auffrischungsimpfung wesentlich geringer. Zudem würden Menschen mit einer Booster-Impfung viel weniger andere anstecken können. Der SPD-Politiker kündigte an, dass das Expertengremium noch vor Weihnachten eine Einschätzung zur Gefährlichkeit von Omikron vorlegen werde. Dann müsse die Politik entscheiden, ob weitere Maßnahmen nötig seien.