Konjunktur

Aufschwung am US-Arbeitsmarkt setzt sich fort

Der US-Arbeitsmarkt erholt sich weiter von den Folgen der Coronavirus-Pandemie. Am Privatsektor gemessen sorgten die Neueinstellungen aber für leichte Enttäuschung.

Aufschwung am US-Arbeitsmarkt setzt sich fort

det Washington

Der stete Aufschwung am US-Arbeitsmarkt hat sich im April fortgesetzt, hat an den hochgesteckten Erwartungen gemessen aber leicht enttäuscht. Wie der Arbeitsmarktdienstleister Automatic Data Processing (ADP) berichtete, stieg die Beschäftigung im Privatsektor ohne Berücksichtigung der Landwirtschaft um 742000. Ausgegangen waren Bankvolkswirte aber von einer Zunahme um etwa 800000. Im März hatte die Zahl der Neueinstellungen bei 565000 gelegen.

Der größte Teil der neuen Arbeitsplätze, nämlich 636000, entfiel auf den Dienstleistungssektor. Angeführt wurden Dienstleister vom Gast- und Freizeitgewerbe, wo 237000 neue Jobs das kräftige Comeback nach der Beendigung von Lockdowns unterstreichen, die zur Eindämmung der Corona-Pandemie ergriffen wurden. Deutliche Zunahmen wurden auch im Handel, in der Transportwirtschaft, bei Fachdienstleistern und im Bildungs- sowie dem Gesundheitswesen gemessen. Von den 106000 neuen Positionen in der Industrie entstanden 96000 im verarbeitenden Gewerbe und der Bauwirtschaft und die verbleibenden 10000 im Bergbau.

Experten bewerten den Trend weiter als insgesamt positiv, erinnern aber daran, dass trotz des Aufschwungs im Gast- und Freizeitgewerbe die Beschäftigung dort um etwa 3 Millionen unter dem Vorkrisenniveau liegt. Am Freitag wird das Arbeitsministerium den amtlichen Bericht für April veröffentlichen, der auch die Beschäftigung im öffentlichen Dienst erfasst. Vor den ADP-Zahlen hatten die Prognosen auf etwa 1 Million Neueinstellungen und einen Rückgang der Arbeitslosenquote von 6,0 auf 5,8% gelautet.

Dass sich der Aufschwung auch im Dienstleistungssektor fortsetzt, wird von dem einschlägigen Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management (ISM) unterstrichen. Der Sammelindex des ISM gab zwar im April um 1 Prozentpunkt auf 62,7% nach. Gleichwohl signalisiert der Index den elften Monat in Folge Wachstum. Weiter positiv entwickeln sich sowohl die Arbeitsmarktkomponente als auch die Auftragseingänge.

Wachstum signalisiert auch der Bericht des Forschungsinstituts IHS Markit für April. Der Sammelindex für Dienstleister kletterte von 60,4 auf 64,7 Punkte und übertraf damit die erwarteten 63,1 Zähler. Deutliche Zuwächse wurden bei der Beschäftigung und Produktion gemeldet. Die Kosten stiegen allerdings stärker als zu jedem Zeitpunkt seit 2009. Nach Darstellung von IHS-Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson haben „Impfaktionen, außerordentlich akkommodierende Geldpolitik und fiskalische Stimulusmaßnahmen die Nachfrage so kräftig steigen lassen wie seit mindestens einem Jahrzehnt“ nicht mehr.