Ausblick ohne Durchblick
Mal wieder nimmt sich der Internationale Währungsfonds (IWF) ungeheuer wichtig, ohne wirklich viel Neues zu sagen. Die bedeutendste Erkenntnis, genauer gesagt: Vermutung des aktualisierten Weltwirtschaftsausblicks (WEO): Das Ergebnis des Referendums in Hellas und der drohende Grexit werden zwar auf die griechische Wirtschaft massiv durchschlagen. Für die Weltwirtschaft werden die jüngsten Zuspitzungen aber keine nennenswerten Folgen haben. Folglich wird sich die globale Konjunktur weiter mit solidem Tempo erholen, hat sie doch den überraschenden Knick, der zum Jahresbeginn in der US-Wirtschaft zu beobachten war, bereits überwunden. Geändert hat sich gegenüber dem Frühjahr also höchstens die außerordentliche Gelassenheit, mit der die IWF-Ökonomen selbstsicher voraussagen, dass die griechische Krise keine Ansteckungseffekte entfalten wird. Doch ist das so sicher, wenn etwa der Dollar noch stärker wird oder die Unruhen an den Finanzmärkten wieder zunehmen? Sollte der IWF erneut falschliegen, dann kann er ja im nächsten WEO alles wieder richtigstellen.det