Wenige Tage vor der nächsten Sitzung des Offenmarktausschusses der Fed reden sich Ökonomen mal wieder die Köpfe heiß und versuchen, die Bedeutung selbst weniger relevanter Konjunkturdaten für den nächsten Zinsentscheid zu analysieren. Dabei ist es noch keine ausgemachte Sache, doch im gesamtwirtschaftlichen Kontext erscheint so gut wie sicher, dass die Währungshüter erneut darauf verzichten werden, an der Geldschraube zu drehen. Die US-Wirtschaft dümpelt vor sich hin, selbst wenn im weiteren Jahresverlauf mit stärkerem Wachstum zu rechnen ist. Die Industrie produziert weniger, die Kapazitätsauslastung geht zurück, Preise sind stabil, und die Verbraucher halten die Taschen zu. Der frühere Fed-Chef Ben Bernanke sagte gar, die Notenbanken müssten auch die Eventualität negativer Zinsen ins Auge fassen. Die Worte ihres früheren Chefs, zu dem sie in engem Kontakt steht, wird Janet Yellen sicherlich gehört haben. Ausschließen kann man zwar nichts, aber alles spricht dafür, dass das FOMC mindestens bis Dezember warten wird, ehe der Leitzins wieder hochgeschraubt wird.det