dpa-afx Brüssel/Wien – Im griechischen Schuldendrama rückt eine Einigung näher. “Wir werden uns am 15. Juni mit einer Wahrscheinlichkeit von über 95 % einigen”, sagte der Chefkoordinator der Eurogruppe, Thomas Wieser, den “Salzburger Nachrichten” und den “Oberösterreich Nachrichten”. Griechenland benötigt im Juli dringend frisches Geld aus dem laufenden dritten Rettungsprogramm, um alte Schulden zu begleichen.Die Eurogruppe hatten sich Mitte Mai noch nicht auf die Freigabe weiterer Hilfskredite einigen können und die Entscheidung darüber auf das Treffen am 15. Juni in Luxemburg vertagt. Knackpunkt ist die Beteiligung des Internationalen Währungsfonds, die vor allem Deutschland wünscht, die sich der IWF aber bislang offenhält.Wiesers Worten zufolge rückt aber in diesem Zwist eine Lösung näher. Einigen werde man sich so, dass der IWF dem Programm “dem Grunde nach zustimmt, aber sagt, er werde keine Auszahlungen tätigen, bevor man sich nicht auf eine gemeinsame Schuldentragfähigkeitsanalyse geeinigt hat”. Der IWF bleibe ökonomisch dabei, aber finanziell – derzeit – nicht, sagt Wieser.Seit 2010 erhält Griechenland internationale Kredite, weil das überschuldete Land sich seit Jahren nicht mehr zu tragbaren Konditionen Geld am freien Kapitalmarkt leihen kann. Mittlerweile läuft das dritte, im Sommer 2015 vereinbarte Hilfsprogramm mit einem Umfang von bis zu 86 Mrd. Euro.