Balz pocht auf Symmetrie von Handeln und Haften
fed Frankfurt – Bundesbank-Vorstandsmitglied Burkhard Balz hat mit Blick auf die Zukunft der Europäischen Währungsunion vor einem Auseinanderdriften von Entscheidungen und Verantwortlichkeiten gewarnt: “Handeln und Haften müssen stets Hand in Hand gehen”, erklärte der ehemalige Europaabgeordnete. So mahnte Balz im Ausblick auf die Aussichten einer Vergemeinschaftung der Einlagensicherung zunächst den weiteren Abbau von Altrisiken an. Es sei zwar zuletzt gelungen, das Volumen leistungsgestörter Kredite in den Bankbilanzen zu verringern, räumte Balz bei einer Veranstaltung des Zukunftsforums “Finanzplatz Frankfurt” der CDU Hessen ein. Allerdings sei eine Konzentration der Non-Performing Loans auf wenige Volkswirtschaften in der Eurozone festzustellen.Besorgt blickte Balz nach Italien – wegen des fragilen Bankensystems und der zu hohen Staatsverschuldung sowie der Regierungsmitwirkung von EU-Gegnern. Der Fall Hellas habe dokumentiert, wie schwierig es für die Euro-Staaten sei, mit einem Partner mit hohen Staatsschulden umzugehen. Da Italiens Volkswirtschaft wesentlich gewichtiger sei als die griechische, sei der Fortgang der Dinge nach der jüngsten Drohung eines EU-Verfahrens gegen Rom entscheidend für die Weiterentwicklung der EU, zeigte sich Balz überzeugt.Was die anstehende Besetzung von europäischen Spitzenpositionen angeht (EU-Kommissionspräsident, EU-Ratschef, Hohe Beauftragte für die Außenpolitik, EU-Parlamentschef, EZB-Präsident), dämpfte Balz die Aussichten auf eine rasche Verständigung. Die Chance, dass sich die Premiers – wie von EU-Ratschef Donald Tusk gefordert – bereits beim EU-Gipfel Mitte Juni auf das komplette Personaltableau einigten, sei “überschaubar”.