Bank of England lässt auf Zinserhöhung hoffen

Pfund und Anleiherenditen steigen

Bank of England lässt auf Zinserhöhung hoffen

hip London – Die Geldpolitiker der Bank of England haben an den Finanzmärkten Hoffnungen auf eine baldige Zinserhöhung geweckt. Das Pfund stieg auf 1,3371 Pfund. Am Anleihenmarkt wurde die Wahrscheinlichkeit eines Zinsschritts im November Bloomberg zufolge plötzlich mit 50 % gepreist. Zuvor hatte man sie mit 40 % angesetzt.Den Anlass dafür boten einige Passagen aus dem Protokoll der jüngsten Sitzung des geldpolitischen Komitees (MPC) der Notenbank. Eine Mehrheit der MPC-Mitglieder sei unter gewissen Voraussetzungen der Ansicht, “dass eine Rücknahme eines Teils der geldpolitischen Stimuli in den kommenden Monaten wahrscheinlich angemessen wäre, um die Inflation wieder zum Zielwert zurückzuführen”, heißt es dort. Die Wirtschaft absorbiere die ungenutzten Kapazitäten “ein bisschen schneller” als erwartet. Alle MPC-Mitglieder seien der Ansicht, dass sich die Notwendigkeit ergeben könnte, die geldpolitischen Zügel straffer anzuziehen als bislang am Markt eingepreist, wenn sich die Wirtschaft im Großen und Ganzen so entwickele wie im Inflationsbericht vom August prognostiziert. James Athey, Investmentmanager bei Aberdeen Standard Investments, geht davon aus, dass die Notenbank die Finanzmärkte mit derartigen Äußerungen dazu bringen will, das Pfund zu stützen, was dabei helfen würde, den derzeitigen Inflationsanstieg zu bekämpfen. Jane Foley, Head of FX Strategy bei der Rabobank, sieht es ähnlich. “Die Zentralbank spielt mit den Finanzmärkten ein Feiglingsspiel und wird dies so lange wie möglich fortsetzen”, sagte Athey. Die Volkswirte von Barclays wiesen dagegen auf deutliche Veränderungen der Tonart hin. Hatte es nach der vorangegangenen Sitzung noch geheißen, dass “verschiedene Mitglieder den Argumenten unterschiedliches Gewicht” beimäßen, seien nun “alle MPC-Mitglieder” bereit, über eine Straffung nachzudenken.Wie dem Protokoll zu entnehmen ist, sprachen sich erneut 7:2 Mitglieder dafür aus, den Leitzins auf dem historischen Tief von 0,25 % zu belassen. Ian McCafferty und Michael Saunders votierten für einen schnelleren Ausstieg aus den geldpolitischen Notstandsmaßnahmen der Finanzkrise. Der Anleihenbestand wird beibehalten.