Bank of England stimmt Banken auf Negativzins ein

Chef der Bankenaufsicht bittet um Einschätzung

Bank of England stimmt Banken auf Negativzins ein

hip London – Der Chef der britischen Bankenaufsicht PRA, Sam Woods, hat die Chefs der Institute um Auskunft darüber gebeten, wie gut sie mit weiteren Leitzinssenkungen fertig werden könnten. Dem Schreiben der bei der Notenbank angesiedelten Prudential Regulation Authority (PRA) lag ein detaillierter Fragebogen bei, in dem unter anderem notiert werden sollte, in welchem Maße bestimmte Geschäftsbereiche wie das Retail- oder Großkundengeschäft auf das Erreichen bzw. Unterschreiten der Nulllinie vorbereitet sind. Zudem ging es um den Umgang mit bei der Zentralbank hinterlegten Reserven.Diese “strukturierte Herangehensweise” an das Thema sei kein Hinweis darauf, dass die Notenbank entsprechende Schritte vorhabe, betonte Woods, der auch als stellvertretender Gouverneur der Bank of England fungiert. Aber wenn negative Zinsen ein wirkungsvolles Werkzeug der Geldpolitik sein sollen, müssten die betrieblichen Voraussetzungen dafür vorhanden sein, sie auf eine Art und Weise einführen zu können, die sich nicht negativ auf Sicherheit und Stabilität der Firmen in der Finanzbranche auswirkt.Zumindest zwei Mitglieder des geldpolitischen Komitees – Silvana Tenreyro und Jonathan Haskel -äußerten sich in den vergangenen Wochen positiv über negative Leitzinsen. Im jüngsten Inflationsbericht wurde das Thema ebenfalls diskutiert. “Die Einführung negativer Leitzinsen könnte zum derzeitigen Zeitpunkt weniger effizient dafür sein, die Konjunktur anzuregen, als zu einer Zeit, in der sich die Bankbilanzen verbessern”, hieß es dort. In der City gibt es erheblichen Widerstand gegen eine Strafsteuer auf Vermögen in Form negativer Zinsen.