Geldpolitik

Bank of Japan erwartet kaum Inflation

Die Bank of Japan hat ihre Prognosen für die Inflation deutlich gesenkt. Im angelaufenen Fiskaljahr seit April rechnen die Währungshüter nur noch mit einer Preissteigerung von 0,1%. Die Kürzung der bisherigen Prognose von 0,5% begründeten sie nach ...

Bank of Japan erwartet kaum Inflation

Die Bank of Japan hat ihre Prognosen für die Inflation deutlich gesenkt. Im angelaufenen Fiskaljahr seit April rechnen die Währungshüter nur noch mit einer Preissteigerung von 0,1%. Die Kürzung der bisherigen Prognose von 0,5% begründeten sie nach der geldpolitischen Sitzung am Dienstag mit den gefallenen Kosten für Mobilfunkverträge. Im Jahr 2022 erwartet Japans Notenbank einen Anstieg der Inflationsrate auf nur 0,8% und in 2023 auf 1,0%. Daraus schließen Analysten, dass die Geldpolitik noch auf längere Sicht expansiv bleibt. „Die Notenbank kann nun auch bei freundlicheren Wirtschaftsdaten an der Politik des billigen Geldes festhalten“, sagte Tobias Basse von der Nord/LB.

Für Notenbankchef Haruhiko Kuroda enthält der Preisausblick eine bittere Wahrheit: Nach zehn Jahren wird er im April 2023 aufhören, ohne das angepeilte Inflationsziel von 2% erreicht zu haben. Dabei hatte Kuroda bei seinem Amtsantritt im April 2013 einen Anstieg auf 2% binnen zwei Jahren vorhergesagt. Doch Nord/LB-Analyst Basse zeigte sich wenig überrascht: „Das Inflationsziel ist keine wirklich konkrete Steuerungsgröße der japanischen Geldpolitik, sondern ist de facto als eine Art indikative Interessenbekundung zu werten“, schrieb der Japan-Analyst.

Die geldpolitische Ausrichtung blieb bei der Sitzung wie erwartet unverändert. Die Zielrendite für zehnjährige Staatsanleihen hielt die Bank of Japan bei 0% und den Negativzins für bestimmte Einlagen der Geschäftsbanken bei –0,1%. Bei Bedarf wollen die Notenbanker der Wirtschaft zusätzlich unter die Arme greifen, nachdem sie im vergangenen Monat die Rahmenbedingungen für ihre Wertpapierkäufe flexibilisiert haben. Allerdings scheinen neue Maßnahmen vorerst nicht notwendig zu werden, da die Zentralbank etwas optimistischer in die Zukunft blickt. In ihrem vierteljährlichen Konjunkturausblick erhöhte sie die Wachstumsraten für 2021 von 3,9% auf 4,0% und für 2022 von 1,8% auf 2,4%. 2023 soll die Rate laut der Prognose auf 1,3% sinken.

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