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Bank of Japan verdoppelt Wertpapierkäufe

Erste Lockerung seit September 2016

Bank of Japan verdoppelt Wertpapierkäufe

mf Tokio – Auf einer Sondersitzung hat die Bank of Japan ihre Geldpolitik erstmals seit bald vier Jahren gelockert. Insbesondere weitet sie ihre Wertpapierkäufe aus. Das Erwerbstempo für Aktienindexfonds soll sich auf 12 Bill. Yen (101 Mrd. Euro) und für börsennotierte Immobilienfonds (J-Reits) auf 180 Mrd. Yen (1,5 Mrd. Euro) verdoppeln. Das werde so lange wie notwendig geschehen, erklärte Gouverneur Haruhiko Kuroda.Des Weiteren steigerte die Bank of Japan (BoJ) ihr Kaufziel für Anleihen und Geldpapiere von Unternehmen auf 4,2 Bill. Yen bzw. 3,2 Bill. Yen. Das ist jeweils 1 Bill. Yen mehr als bisher. Ferner legt sie ein spezielles Kreditprogramm auf. Gegen Sicherheiten von Unternehmen erhalten Geschäftsbanken bis zu 8 Bill. Yen (67 Mrd. Euro) für zinslose Einjahreskredite, damit sich ihre Kunden über Wasser halten können. “Wir haben genug getan, um den Markt zu beruhigen, aber werden nicht zögern, weitere Schritte zu ergreifen”, sagte Kuroda. Verzichtet haben die Währungshüter wie erwartet auf eine Senkung des Kurzfristzinses von – 0,1 % und der Zielrendite von 0,0 % für zehnjährige Staatsanleihen. “Die BoJ will, dass die Geschäftsbanken Geld verleihen, und vermeidet daher Maßnahmen, die deren Gewinn schmälern”, erklärte Analyst Hiroshi Ugai von J.P. Morgan.Die Reaktionen fielen gemischt aus. Nach kurzen Aufwärtsschüben drückten die tiefroten Terminkontrakte im Ausland den Nikkei um 2,5 % und den Topix um 2,0 % herunter. “Insgesamt hat die BoJ positiv überrascht”, sagte John Vail, Chefstratege der Vermögensverwaltung Nikko AM. Dagegen kritisierte Hiromichi Shirakawa, Chefökonom von Credit Suisse Japan, die politischen Antworten als “langsam”.