Bank of Japan will ultralockere Geldpolitik fortsetzen
Bank of Japan
will ultralockere Geldpolitik fortsetzen
mpi Frankfurt
Nach der überraschenden Anpassung bei der Kontrolle über den Staatsanleihemarkt versucht die japanische Notenbank (BoJ) Erwartungen an einen Kurswechsel zu zerstreuen. „Es versteht sich von selbst, dass wir keinen Ausstieg aus der geldpolitischen Lockerung im Sinn haben“, sagte Vize-Notenbankchef Shinichi Uchida am Mittwoch.
Beim Zinsentscheid am vergangenen Freitag hatte die BoJ verkündet, das umstrittene Instrument der Zinskurven-Steuerung zwar beizubehalten, jedoch sei die bisherige Spanne nun ein „Referenzwert“ und keine „starre Grenze“. Die Leitlinie der BoJ bei der Zinskurvensteuerung ist, dass die Rendite der 10-jährigen Staatsanleihe (JGB) sich im Bereich von −0,5% bis 0,5% befindet. Der Abschied von „starren Grenzen“ solle der Geldpolitik mehr Flexibilität geben. Einige Beobachter sehen in der Anpassung jedoch ein Zeichen, dass sich die Notenbank von der ultralockeren Geldpolitik verabschiedet.
Der Leitzins in Japan liegt trotz einer seit längerem erhöhten Inflation bei −0,1%. Die Teuerung in Japan beträgt derzeit 3,3% und ist somit inzwischen oberhalb der Inflation in den USA. Die BoJ geht allerdings davon aus, dass die Verbraucherpreise in Japan mittelfristig wieder auf den Zielwert von 2% sinken.