BDI: Note Vier minus für die Energiepolitik

Industrie will europaweite Förderharmonisierung

BDI: Note Vier minus für die Energiepolitik

ge Berlin – Mit der Schulnote Vier minus bewerten hiesige Unternehmen das Management der Energiewende durch die deutsche Politik. Das ergab eine Befragung, die der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) durch das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) durchführen ließ. Die Wirtschaft brauche sicheren, sauberen und bezahlbaren Strom. Diese Ziele sehe sie aber durch das “dürftige Management der Energiewende gefährdet”, erklärte BDI-Präsident Ulrich Grillo.Insgesamt erhält der Befragung zufolge die Politik in Bund und Ländern eine Durchschnittsnote von 4,36 für ihr Management der Energiewende. Etwas über die Hälfte der befragten Unternehmen erteilte die Noten “mangelhaft” oder “ungenügend”, sieht eine Versetzung – oder politisch: Wiederwahl – also als gefährdet an. Weitere 45 % vergaben bei der Untersuchung ein “befriedigend” oder “ausreichend”. Lediglich magere 3,4 % halten das Management der Politik bei der Umsetzung der Energiewende für “sehr gut” oder “gut”.Die Mehrheit der Firmen von gut 70 % spricht sich für eine europaweite Harmonisierung der Förderung erneuerbarer Energien aus. “Die Energiewende kann nur erfolgreich sein, wenn sie als europäische Herausforderung begriffen und umgesetzt wird”, betont Grillo. Es gebe durchaus Chancen der Energiewende. Die Politik müsse aber noch “dafür sorgen, dass sie ein Exportschlager werden kann.” Das IW hatte zuvor reichlich 700 Entscheider aus der Industrie sowie aus industrienahen Dienstleistungen befragt, womit die Umfrage repräsentativ sei, wie es erläuternd hieß.Fast zeitgleich legte Gerd Billen, Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands, Ergebnisse einer Verbraucherbefragung vor. Danach unterstützten etwa 80 % die Ziele der Energiewende, auch wenn der ungebremste Anstieg der Strompreise an der Zustimmung nage – “die Akzeptanz darf nicht verspielt werden”. Zugleich forderten die Verbraucherschützer einen Stopp der zu teuren Offshore-Windenergie.—– Kommentar Seite 1