ge Berlin – Nach wettbewerbsrechtlichen Bedenken der EU-Kommission und einer Niederlage vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf hat das Bundeskabinett gestern die komplette Befreiung von Netzentgelten für die energieintensivsten Unternehmen gekippt. Da Großverbraucher mit ihren umfangreichen und regelmäßigen Verbräuchen das Stromnetz leichter steuerbar machen und es damit stabilisieren, werden sie auch künftig entlastet. Unternehmen, die mehr als 10 Gigawattstunden Strom bei zumindest 8 000 Nutzungsstunden verbrauchen, müssen ab nächstem Jahr 10 % der Gebühren zahlen, bei 7 000 Stunden sind 20 % der Netzentgelte zu bezahlen. Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler zeigte sich überzeugt, dass es mit diesen Änderungen “keine weiteren Probleme” mehr mit Brüssel geben werde. Die bisherige Regelung befreite die gut 200 größten industriellen Stromverbraucher hierzulande von Netzentgelten in Höhe von rund 237 Mill. Euro.