Bernd Lüthje 75
wf – Der Gründungsvorstandsvorsitzende der NRW.Bank und frühere Aufsichtsratsvorsitzende der WestLB, Dr. Bernd Lüthje, vollendet am 26. September sein 75. Lebensjahr. Von 2002 bis 2005 stand Lüthje an der Spitze des Förderinstitutes und lenkte dessen Geschicke. Doch auch nach Erreichen des gesetzlichen Rentenalters vor nunmehr zehn Jahren setzte sich Lüthje nicht zur Ruhe. Er ist Mitglied im Beirat des Instituts für den öffentlichen Sektor, das sich für eine leistungsstarke Verwaltung und öffentliche Wirtschaft einsetzt. Das Gremium zieren unter anderen bekannte Namen wie Heinz Dürr, Kurt Biedenkopf, Manfred Overhaus und Hannes Rehm. Zudem wirkte Lüthje ehrenamtlich beim Projekt des Aufbaus einer Investitions- und Förderbank in der Hansestadt Hamburg mit, die im August 2013 an den Start ging. Darüber hinaus ist er eines der wenigen persönlichen Mitglieder der Initiative Finanzplatz Hamburg.Seit 2008 lebt Lüthje wieder in der Stadt, in der geboren ist und – unter anderem bei Karl Schiller – Volkswirtschaftslehre studierte. Nach frühen Stationen bei der Handelskammer Hamburg, dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag, dem privaten Bankenverband und der Commerzbank ging er 1974 zur WestLB. Dort stieg er bis zum Generalbevollmächtigten und Leiter des Firmenressorts auf, bevor er 1990 Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB) wurde, zunächst in Bonn, von 1999 an in Berlin. In diese Zeit fiel die hart geführte Auseinandersetzung der Landesbanken um Anstaltslast und Gewährträgerhaftung mit den privaten Banken. In der Nachwendezeit wurde auch die Landesbank Sachsen aus der Taufe gehoben. Dort fungierte Lüthje 1992 als Gründungsvorstandsvorsitzender. Schwer gebeutelt von der Finanzkrise 2008 musste sich das Institut jedoch in die Arme der LBBW retten.Politisch ist Lüthje schon seit jungen Jahren FDP-Mitglied, ohne indessen jemals eine Parteifunktion ausgeübt zu haben. Auch in seinen beruflichen Ämtern blieb er strikt neutral. Das Schicksal der Partei hält er für eine Folge des unehrlichen Umgangs der alten Führungsspitze mit Wählern und Wahlversprechen. Ihn, der auf dem politischen Parkett immer sachkundig, diplomatisch und sicher unterwegs war, betrübt dies sehr und macht es innerlich wütend.